Gefährliche Manipulationen eines Narzissten

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tine1211 Avatar

Von

Egoland von Michael Naust
Edel Books - Ein Verlag der Edel Germany GmbH; Auflage: 1. Auflage (6. April 2018)
ISBN 978-3-8410-0596-3
Erscheinungsjahr: 2018
432 Seiten


Gefährliche Manipulationen eines Narzissten
Der Autor wurde durch den Tod eines alten Freundes der ebenfalls Schriftsteller war, zu diesem Roman inspiriert. Das Buch basiert auf den Aufzeichnungen des Verstorbenen. Diese Aufzeichnungen basieren jedoch auf den Leben realer Personen, die Andreas Landwehr unwissend für seine Recherchezwecke missbraucht hat. Es kündigt sich somit eine Geschichte voller Manipulation, Intrigen und Lügen an. Dies lässt zunächst auf eine spannende Geschichte schließen.

Zum Inhalt:
Der Schriftsteller Andreas Landwehr leidet nach dem Erfolg seines ersten Buches unter einer Schreibblockade. Er verbringt seine Tage in seiner Frustration damit, sich in der Berliner Kneipen- und Clubszene rumzutreiben und widmet sich ausschweifend dem Alkohol sowie emotionslosem schnellen Sex.
Eines Abends trifft er auf Christoph, der an sich ebenfalls unzufrieden mit seinen Lebensumständen ist. Dieser vertraut ihm nach dem ersten Kennenlernen anscheinend bedingungslos, so dass er Andreas als neuen Freund und Vertrauten für seine Probleme betrachtet. Dieser sieht hier jedoch Potenzial für seinen neuen Roman. Christophs Probleme vernetzen sich im Laufe der Geschichte mit Leonie, die als Andreas alte Bekannte seinen Weg kreuzt.
Damit Andreas seine Geschichte nach seinen Vorstellungen mit der nötigen Spannung gestalten kann, greift er unbemerkt in die Leben der Charaktere ein, was für diese schwerwiegende Auswirkungen hat.

Zum Buch:

Der Schreibstil des Autors ist an sich flüssig. Das Buch weist allerdings sehr viele Längen auf. Gerade die erste Hälfte ist gefüllt mit Inhalten, die für eine bessere Lesbarkeit kürzer gefasst hätte werden können. An diesen Stellen fällt das Lesen schwer und bei mir hat es dazu geführt, dass ich nur noch quergelesen habe, bis wieder für die Geschichte relevanter Inhalt geschrieben wurde.
Auf Grund des Klappentextes hätte sich schließen lassen, dass sich hier eine bestimmte Generation wieder erkennt, dazu kann ich nur sagen, dass dem nicht so ist. Betroffen scheint hier in erster Linie ein Klientel, welches einer bestimmten Berliner Partyszene zuzuordnen ist. Auf jeden Fall ist das mein Eindruck. Es wird viel gefeiert, getrunken und miteinander geschlafen, zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Die erste Auflage enthält auch etliche Rechtschreib- und Grammatikfehler die teilweise auch dazu führen, dass man Sätze zweimal lesen muss, weil dadurch der Sinn entfällt.

Ich selber bin von dem Buch nicht sehr angetan. Wer allerdings gerne Dramen liest oder melancholische Texte mag, findet sich hier eher wieder.