Hat mich leider nicht überzeugt

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thala Avatar

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Michael Nast beschreibt in seinem Roman das Liebesleben mehrerer Personen. Leider hat mich das Buch nicht wirklich überzeugen können. Bereits zu Anfang wird verraten, dass der Schriftsteller Andreas Landwehr Selbstmord begehen wird. Das nimmt mir persönlich ehrlich gesagt die Spannung, denn ich wollte eigentlich nur wissen, wann, wo und weswegen sich der Autor Andreas Landwehr umbringt. Die Liebeleien waren für mich persönlich nur buntes Beiwerk. In einem gewollt sachlichen, aber doch auf irgendeine Art und Weise sehr arrogantem Erzählstil wird von den Charakteren in Berlin erzählt. Mit Mitte Dreißig treibt man sich noch stets in Clubs herum und feiert bis zum frühen Morgen, um am nächsten Tag mit einem Kater im Bett zu bleiben. Berlin als Großstadt wird überhöht und glorifiziert dargestellt, als könne man sich allein deswegen schon glücklich schätzen, in dieser Stadt zu leben. Die Charaktere möchten sich nicht anpassen, scheitern aber gerade durch ihren Willen der Nichtanpassung an Besagtem. Sie sind in ihrer Nichtangepasstheit so angepasst, dass sie sich beispielsweise nur eine bestimmte Zigarettenmarke als Zeichen ihrer "Individualität" kaufen. Es geht um Selbstinszenierung, bei der das eigene ICH wunderbar auf der Strecke bleibt. Aus den Charakteren wird eine homogene Masse, die Namen sind wie Schall und Rauch.

Für mich war es aufgrund der Oberflächlichkeiten und der etwas langatmigen Erzählweise recht schwer, das Buch bis zum Ende zu lesen. Letztendlich taten mir die verlorenen Seelen der Berliner Charaktere leid, gleichzeitig ist natürlich auch die innere Zerrissenheit einer Generation ein tolles Thema für ein Buch. Nur wirklich gepackt hat mich das Buch nicht, vielleicht, weil ich mich mit keinem der beschriebenen Charaktere anfreunden konnte.