Idee gut - Umsetzung mangelhaft

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drums030 Avatar

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Die Plot-Idee des Buches ist eigentlich filmreif. Was passiert, wenn ein Mensch in das Leben von drei anderen Menschen eingreift, sie steuert, manipuliert, zu seinen Marionetten macht und ihre Leben so ohne ihr Wissen eng miteinander verwebt? Die Katastrophe ist vorprogrammiert. Genau das ist die Grundidee dieses Buches. Andreas - seines Zeichens Autor - verzweifelt an der Erstellung seines Folgeromans nachdem er einen Bestseller veröffentlicht hat. Nach und nach keimt in ihm die Idee, Personen zu manipulieren und die sich entwickelnde interpersonelle Katastrophe in einen Roman zu verwandeln.

Leider bleibt das einzig Gute an diesem Buch die Idee. Bevor diese jedoch erstmalig Fahrt aufnimmt vergehen 2/3 des Buches.

Und diese 2/3 sind nervenaufreibend redundant und bedrückend.
Das Bild das vom heutigen Berlin und den "Neuberlinerin" gezeichnet wird ist das von gewissenlosen, identitätslosen, Sozialnetzwerk-abhängigen Zombies. Sicherlich ist die Sozialkritik die hier deutlich durchklingt an vielen Stellen gerechtfertigt aber die unerträgliche Redundanz des immer selben Themas machen dieses Buch zu einem wahnsinnig zähen Roman bei dem man sich mit jeder Seite mehr das nahende Ende herbeiwünscht.

Einzig gen Ende nimmt die Geschichte Fahrt auf und "versüßt" einem so die letzten 100 Seiten.

Schade bei einer eigentlich fantastischen Grundidee.