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lolyed Avatar

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Dieses Buch wurde zwar von Michael Nast geschrieben, jedoch kommt bereits im Prolog heraus dass es auf den Ideen und Recherchen von Andreas Landwehr basiert. Dieser lernt eines Abends in einer Bar Christoph kennen, der mit seinem Leben unzufrieden ist. Nach einer durchzechten Nacht bleiben die Beiden in Kontakt. Bereits hier merkt Andreas wie sehr er durch seine Worte Christoph und andere Menschen beeinflussen kann. Jedoch erst nachdem Christoph, der in einer Beziehung mit Julia ist auf einer Party Leonie kennen lernt (Exfreundin von Andreas). Entscheidet Andreas ein perfides Spiel mit den Dreien zu spielen um zu schauen wie weit er ihre Leben beeinflussen kann.
Das Buch hat in mir eine Art Hassliebe ausgelöst. Oftmals reagiert man mit Antipathie manchen Figuren gegenüber. Besonders Andreas. Jedoch ist es auch auf eine erschreckende Art und Weise ein Spiegel der heutigen Kommunikation und der Gleichgültigkeit bzw. Leugnung der Realität. Ich kann nicht sagen dass das Buch einem Spaß macht zu lesen, jedoch glaube ich auch nicht dass der Autor dies bezwecken will. Interessant finde ich wie der Autor selbstkritisch mit seiner Darstellung der Geschichte umgeht, welche nie den tatsächlichen Geschehnissen entsprechen kann, da er sie immer verfälscht. Genauso gut finde ich das Nast sich getraut hat an einigen Stellen aus der Erzählung Andreas herauszutreten und über seine eigenen Gedanken und Empfindungen zu reflektieren.
Das Buch gibt einem viel zum Nachdenken über die Entwicklung unserer Gesellschaft. Und vor Allem ob man das Buch nun gemocht hat oder nicht. Es ist garantiert nicht für jeden was, jedoch kann es einige verlorene Seelen vielleicht die Augen öffnen.