Tragik einer Manipulation

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brianna Avatar

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Das Cover ist unauffällig, jedoch passend zur Story, eher zurückhaltend gestaltet.

Der bekannte Autor Michael Nast wird gebeten, nach dem Selbstmord eines befreundeten Schriftstellers, dessen Manuskript und Aufzeichnungen als Roman herauszubringen.

So entdeckt er in den Unterlagen auch einige Audiodateien, die heimliche Mitschnitte von Gesprächen enthalten. Schonungslos wird darin aufgedeckt, daß der verstorbene Freund in eine perfide Geschichte verstrickt war, in der er Menschen manipuliert und gegeneinander ausgespielt hat. Anhand der Dreiecksgeschichte von Christoph, Julia und Leonie beschreibt der Autor eine verhängnisvolle Affäre ungeahnten Ausmaßes.

In diesem Roman werden auf erschreckend realistische Weise die Auswirkungen der sozialen Medien auf die jetzige Generation dargestellt. Im Zeitalter von Facebook, Instagram und Snapchat wird deutlich, wie groß deren Einfluß auf das Selbstwertgefühl des Einzelnen ist und wie stark sie zwischenmenschliche Beziehungen bestimmen und lenken können. Nicht nur die Jugend ist gefährdet, handelt „Egoland“ doch hauptsächlich von Menschen um die 30.

Der Schreibstil ist sehr leicht und immer nachvollziehbar. Die Liebe des Autors zu Berlin findet sich in den detaillierten Beschreibungen wieder.
Für mich nicht anstrengend, sondern bis auf den Punkt ausformuliert waren die etwas längeren Dialoge, die jedoch so immer Sinn er- und dem Buch Tiefe gaben.

Der Ansatz dieser Geschichte ist nicht nur interessant, sondern zugleich spannend und erschreckend. Die Frage, die sich jeder stellen sollte ist, ob er sich nicht auch so leicht manipulieren lassen würde können.