7 Geschichten - ein Thema

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„Es heißt, ich sei in der Lage, Eifersucht förmlich zu riechen. Das stimmt nicht. Eifersucht hat weder einen spezifischen Geruch noch eine besondere Farbe oder einen typischen Sound. Aber sie hat eine Geschichte. Und wenn ich dieser Geschichte lausche, und zwar sowohl dem, was gesagt wird, als auch dem bewusst verschwiegenen Text, erkenne ich, ob vor mir ein verzweifeltes Tier sitzt.“

Sieben unterschiedliche Geschichten von unterschiedlicher Länge, unterschiedlichen Orten und Hintergründen. Doch eines haben sie alle gemein, eines liegt ihnen allen zugrunde – Eifersucht.
Sehr passend dazu ist auch das Buchcover. Während es aufgrund seiner Schlichtheit und Farben eher kühl erscheint, wirkt die Schrift wie von Tränen verlaufene Tinte.

Jo Nesbø schafft es in seinem neuesten Buch sieben völlig verschiedene Ereignisse in einem Buch zu verbinden. Jede Geschichte für sich bietet einen sich mal langsamer, mal schneller aufbauenden Spannungsbogen, der am Ende immer eine Wendung bereithält, mit der niemand rechnet und die den Leser nach jeder einzelnen Geschichte erstaunt zurücklässt.

Während ich am Anfang noch skeptisch war, konnte ich das Buch mit jeder Seite weniger weglegen, wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht, wie die Geschichte endet. Jeder von uns hat in seinem Leben auf die eine oder andere Art schon Eifersucht erleben und durchleben müssen. So dass ein gewisses Verständnis, eine gewisse Empathie für die jeweiligen Charaktere fast unvermeidlich ist.
Jo Nesbøs sieben Kurzgeschichten zeigen wie sehr der Schmerz einen jeden von uns für immer verändern kann.

Ein ungewöhnliches, aber definitiv zu empfehlendes Leseerlebnis.