Fängt stark an und läßt leider noch stärker nach

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justm. Avatar

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Eigentlich mag ich sowohl Nordic Noir, als auch die bisher von mir gelesenen Bücher Jo Nesbøs. Ich war daher gespannt, wie der bekannte Krimi-Autor, sich als Schreiber von mehr oder weniger kurzen Geschichten machen wird.
Allein die Idee von in sich abgeschlossenen kleinen Erzählungen fand ich nämlich super: wie eine Art literarische Praline - Stück für Stück zum genießen!

Aber leider bin ich enttäuscht worden:
War die erste Geschichte ("London") noch überraschend, spannend und wendungsreich, wurde mein Eindruck mit Geschichte zwei (das titel-gebende "Eifersucht") bereits ins Gegenteil verkehrt und wurde leider auch im Laufe der darauf folgenden Geschichten nicht besser. Es war nicht nur nicht mehr spannend, sondern teilweise einfach vorhersehbar und öde.
Den Tiefpunkt, weil einfach an Langweiligkeit nicht mehr zu überbieten, war dann "Odd".
Am Ende dieser Geschichte angekommen, las ich einfach nur noch weiter, weil ohnehin nur noch ein weiteres Kapitel fehlte, um das Buch zu beenden.

Obwohl jede Geschichte an sich Krimi-Elemente beinhaltet, können sie (mit Ausnahme von Geschichte eins) einfach nicht mit den "ganzen Büchern" des Autors mithalten. Das mag vielleicht der Kurzgeschichtsform geschuldet sein. Auf der anderen Seite ist "London" wirklich gut geraten, so daß die Kürze allein nicht als Entschuldigung dafür herhalten kann, daß dieses Buch mich leider ansonsten so gar nicht überzeugen konnte. Schade!

Was eventuell halbwegs interessant sein dürfte - jedenfalls für die Leser*innen, die das Buch mochten / mögen werden: zumindest die englische Ausgabe ist in sich zweigeteilt, was darauf schließen läßt, daß der deutsche Verlag einfach ein bißchen mehr Geld mit dem Autoren machen möchte und demnächst einen zweiten Teil der Kurzgeschichten auflegen wird.

Es bleibt zu wünschen, daß diese dann ein wenig mehr Spannung mit sich bringen oder zumindest besser zu unterhalten wissen.