Gewöhnungsbedürftig

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sonnenblumenkern Avatar

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Eifersucht von Jo Nesbo enthält 7 Kurzgeschichten, die sich alle um das Thema Eifersucht und deren Folgen drehen. Erzählt wird von unterschiedlichen Personen, die sich alle an einem anderen Punkt in ihrem Leben befinden. Bei jedem Charakter wird die Eifersucht auf unterschiedliche Art und Weise sichtbar, wobei die Folgen nahezu bei jedem identisch sind.

Der Schreibstil von Jo Nesbo ist deshalb interessant, da er es schafft jedem Charakter eine eigene Personalität zu geben. Bei jeder Kurzgeschichte hat man das Gefühl eine andere Person vor sich zu haben, da Nesbo beim Schreiben seinen Charakteren passende Wörter in den Mund legt. So spricht der aggressive Müllmann von Grunde auf derber, als der gebildete Schriftsteller. Auch schafft es der Autor in den teils kurzen Sequenzen der Erzählung einen Spannungsbogen aufzubauen.

Weniger gefallen hat mir dabei die teils etwas ausartende detailreiche Beschreibung, die hauptsächlich aufgrund psychologischer Art stattfindet. Das macht das Buch an einigen Stellen ziemlich langatmig.

Ebenso wenig gefallen hat mir (ACHTUNG SPOILER!) das nahezu identische Ende jeder Kurzgeschichte. Im Grunde wird aus Eifersucht gemordet und der Mörder entkommt. Das war mir etwas zu platt und nicht authentisch genug.

Ich würde das Buch daher nicht uneingeschränkt weiter empfehlen.
Wer kurze Krimi-Unterhaltung sucht, ohne eine tiefergehende Auflösung der Fälle zu erwarten, könnte jedoch seinen Spaß daran haben.