Mir war nicht ganz klar, dass es sich hier um mehrere Kurzgeschichten handelte. Entsprach nicht ganz meinem Geschmack.

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damarisdy Avatar

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Ich habe mich sehr über den Titel "Eifersucht" von Jo Nesbø gefreut, welcher mir vom Ullstein Verlag über Netgalley als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle, natürlich versteht es sich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Art und Weise beeinflusst wird.
Vom Autor habe ich bereits ein paar Werke gelesen und freute mich nun auf sein neuestes Werk.

Inhaltlich hat der Leser es hier mit dem Ermittler Nikos Balli zu tun, der einem Fall auf den Grund gehen will, der von zwei Zwillingsbrüdern handelt. Einer der beiden ist spurlos verschwunden, taucht irgendwann aber gefesselt und entkräftet wieder auf. Was hat es damit auf sich? War es sein eigener Bruder? Denn beide waren in die selbe Frau verliebt...

Jo Nesbø schreibt seinen Thriller stets aus der Ich-Persektive des Hauptermittlers Balli im Präteritum. Dadurch lerne ich speziell ihn besser kennen und erfahre schnell, dass er selber durch einen großen Verlust eines geliebten Menschen in seinem Leben nicht ganz auf der Höhe ist.

Was mir bei dem Klappentext nicht klar war, ist, dass es sich hier um sieben Kurzgeschichten handelt, die nur minimal miteinander zu tun haben. Ich bin kein großer Fan von Kurzgeschichten, muss ich sagen, bzw. ich muss einfach wissen, worauf ich mich einlasse. Zur Weihnachtszeit habe ich mal eine weihnachtliche Kurzgeschichtensammlung gelesen, die mir sehr gut gefallen hat, aber da war mir auch direkt klar, dass es nicht so in die Tiefe gehen wird. Und bei diesem Werk hier habe ich mir einfach mehr Tiefe gewünscht. Diese blieb mir zu kurz und ich musste mich pro Geschichte auch immer wieder neu orientieren. So blieb der Lesespaß etwas auf der Strecke. Alles wirkte ein wenig zusammengewürfelt, manchmal sogar zusammenhangslos, sodass ich nicht immer was mit den Geschehnissen anfangen konnte. Auch blieben mir die Protagonisten etwas zu blass und zu keinem konnte ich eine richtige Bindung aufbauen, auch zur Hauptperson nicht.

Der Schreibstil ist solide und lässt sich, wenn die Inhalte fesselnder wären, auch gut lesen.

Insgesamt habe ich mir von "Eifersucht" aber deutlich mehr versprochen. Hätte ich hier eher gewusst, mit was ich es zu tun habe, wäre mein Leseerlebnis vielleicht noch etwas besser gewesen, doch so kann ich nur 2,5 Sterne und eine bedingte Lese- und Kaufempfehlung vergeben, die ich, falls nicht anders möglich, aufrunde ***