Nesbøs Kurzgeschichten für zwischendurch, um das Warten auf den nächsten großen Thriller zu überbrücken

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theonlytruth Avatar

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Neben großen Romanen schreibt Jo Nesbø auch Kurzgeschichten. Das zeigt er nun mit seinem neuen Buch "Eifersucht". Dieses umfasst insgesamt sieben Geschichten auf überschaubaren 268 Seiten. Die Geschichten sind sowohl von der Länge als auch von der Handlung sehr unterschiedlich, aber immer spielt die Eifersucht eine entscheidende Rolle.

Mich persönlich hat das Buch nicht begeistert. Es bietet zwar gute Unterhaltung – gerade wenn man im Moment nicht die Zeit hat mehrere Hundert Seiten am Stück zu lesen – es kommt aber nie das Suchtpotential anderer Thriller auf. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass mir Kurzgeschichten generell nicht so liegen. Viel muss man für die kurzen Handlungsstränge nicht über die handelnden Personen wissen. Nichts wird unnötig ausführlich beschrieben. Es gibt nur einen Höhepunkt in jeder Geschichte und keinen Spannungsverlauf, anhand dessen man sich von einer Aufregung zur nächsten hangelt. Das fehlt mir bei Kurzgeschichten.

Die einzelnen Erzählungen haben sehr unterschiedliche Eindrücke bei mir hinterlassen. Mein Favorit ist die namensgebende und längste Geschichte, es gab aber auch kürzere, die mir gut gefallen haben. Die kürzeste Geschichte mit gerade so 8 Seiten habe ich beim ersten Mal wohl etwas unaufmerksam gelesen, so dass mir entscheidende Details durchgerutscht sind. Beim zweiten Lesen aber konnte auch Sie Ihre Botschaft an mich heran tragen.

Am Ende würde ich das Buch nicht jedem empfehlen. Die Fans von Jo Nesbøs Harry-Hole-Büchern kommen hier meiner Meinung nach nicht auf Ihre Kosten. Wer aber eine kleine Krimi-Unterhaltung für zwischendurch sucht, ist mit "Eifersucht" sicher gut bedient.