Sieben unabhängige Geschichten

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Das Cover des Einbandes zeigt lediglich den Namen des Autors und den Buchtitel, beides scheinbar von Tränen verlaufen. Die aquarellartige Gestaltung finde ich sehr schön und passend, geht es schließlich im Buch grundsätzlich um das Thema Eifersucht und damit begangene Verbrechen. Die Seiten sind am Rand blau eingefärbt, was mir ebenfalls sehr gut gefällt. Es gibt außerdem ein ebenso blaues Lesezeichen und auf der Rückseite ist der Autor selbst zu sehen.

Die Kurzbeschreibung zum Buch bezieht sich nur auf eine der sieben Kurzgeschichten, "Eifersucht", welche gleichzeitig auch die längste und beste darstellt. Diese ist spannend und - wenn auch nicht gänzlich unvorhersehbar - sehr gut geschrieben.

Die Geschichte "London" fand ich außergewöhnlich und tiefgehend, aufgrund dieser Leseprobe wollte ich das Buch unbedingt haben. "Die Warteschlange" ist meiner Ansicht nach die schwächste der Geschichten und hat nichts mit Eifersucht zu tun. Höchstens mit Neid, was ein gänzlich anderes Gefühl ist. "Abfall" war wieder gut, der Autor verstand es, in die Sprache und Gedankenwelt eines recht speziellen Menschen einzutauchen. Der Verlauf von "Das Geständnis" hatte mich wieder überrascht und war spaßig zu lesen. "Odd" taucht in das Dilemma von Schriftstellern ein und birgt ebenfalls ein überraschendes Ende. Dieses bleibt dem Leser überlassen zu deuten. "Der Ohrring" ist eine recht klassische Kriminalgeschichte.

Das Buch ist mit 268 Seiten recht kurz, dafür finde ich knapp 23 Euro zu teuer. Insgesamt haben die Geschichten gut unterhalten, waren kurzweilig, auch wenn manche von ihnen keinen dauerhaften Eindruck hinterlassen werden.