Tödliche Eifersucht

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nanacookie Avatar

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Eifersucht hat viele Gesichter. Meistens sind sie hässlich und manchmal sogar tödlich. Jo Nesbø zeigt hier, welche Formen die Eifersucht annehmen kann.

Vor dem Lesen des Buches war mir klar, dass es sich nicht um einen normalen Thriller handelt, sondern es sieben Kurzgeschichten sind, die sich alle um das Thema Eifersucht drehen. Ich hatte aber irgendwie die Erwartung, dass diese Kurzgeschichten trotzdem zusammenhängen, nicht nur was das Thema Eifersucht anbelangt, sondern dass in den Geschichten in irgendeiner Form Bezug auf die anderen genommen wird.

Das ist jetzt nicht der Fall und auch nicht weiter dramatisch, ich hatte im Vornhinein nur den Eindruck bekommen. Es macht es dadurch jedoch nicht einfacher das Buch zu bewerten, da man die Kurzgeschichten wirklich einzeln betrachten muss.

Die erste Geschichte hat mir am besten gefallen, aufgrund derer ich auch das ganze Buch lesen wollte. Die Idee war spannend und der verwendete Erzählstil sehr einnehmend. Die zweite Geschichte fand ich auch noch sehr gut. Es ist die längste und dadurch lernt man hier die Charaktere am besten kennen.

Die folgenden Geschichten haben mir alle nicht mehr so gut gefallen. Durch den Schreibstil und die Kürze waren sie schnell zu lesen, aber durch die Kürze bekommt man auch keinen Bezug zu den Charakteren. Größtenteils ging es um die leidenschaftliche Eifersucht in der Liebe und Partnerschaft. Das fand ich sehr einseitig behandelt. Es gibt so viele Arten der Eifersucht, die sich außerhalb von Liebesbeziehungen entwickeln können. Wenn man diese gezeigt hätte, wäre Abwechslung reingekommen.

Wenn der Autor die Ideen aus den ersten beiden Geschichten zu einem vollwertigen Thriller ausgearbeitet hätte, wäre das sicher ein gutes Buch geworden. So war es nett zu lesen, aber mehr auch nicht.