1,7 Quadratmeter Eigenheim

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lorelaie Avatar

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Sein ganzes Leben lang musste sich Wolf Haas anhören, dass es seiner Mutter Marianne Haas schlecht ginge, ausgerechnet jetzt, 3 Tage vor ihrem Tod, erfährt er es gehe ihr gut.

"Eigentum" ist das erste Buch, welches ich von Wolf Haas gelesen habe. Mich konnte sofort der tolle Schreibstil fesseln. Witzige, sarkastisch und ironisch und doch wieder emotional und bedeutend.
In dem Buch schreibt er über das Leben seiner Mutter, die 1923 geboren uns stolze 95 Jahre geworden ist. Ausgerechnet an dem Ort, wo er und sein Bruder damals geboren worden sind, ist jetzt ein Pflegeheim, in dem sie Stirbt. Ein sich schließender Kreis . Zwischen drin fließen die Erinnerungen der Mutter O-ton, in einem Dialekt mit ein. Etwas wirr und sich wiederholend und dadurch aber einfach authentisch, als ob man ihr selbst zuhören würde. Es ist kein leichtes Leben. Die Zeit im Weltkrieg und auch die harten Jahre danach. Ihr stetiges Streben nach Eigenheim, das immer wieder schwingende Geld. "Dann heißt es wieder arbeiten, arbeiten, arbeiten. Sparen, sparen, sparen" am Ende sind es dann doch nur die 1,7 Quadratmeter auf dem Friedhof, die sie ihr eigen nennen darf. Ein sehr schöner kurzweiliger Roman, den ich gerne gelesen habe.

Ps: witziger Weise habe ich erst nach beenden des Buches, zum ersten Mal den Schutzumschlag entfernt und musste ein wenig Schmunzeln..