Berührendes Vergnügen

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Wolf Haas erzählt die Geschichte seiner Mutter, die ihr Leben lang versuchte, Eigentum zu erwerben. Dafür hat sie hart gearbeitet und gespart, aber immer kam irgendetwas dazwischen. Der Krieg, die Inflation... es sollte halt einfach nicht sein. Jetzt, hochbetagt, wohnt sie im Pflegeheim, das früher das Krankenhaus samt Entbindungsstation war, auf der sie ihre beiden Söhne geboren hat. So schließt sich der Kreis.
Haas ist in seinem Rückblick auf das Leben der Mutter sehr ehrlich, er beschönigt nichts. Sie war kein einfacher Mensch, seine Mutter, hat ihre Mitmenschen durch ihre klare Sprache auch oft verletzt.
Der Autor zeichnet seine Mutter ganz unsentimental, Marianne ist mir sehr nahe gekommen. Sie ist enttäuscht vom Leben, sie ist schroff und unnahbar - aber Haas gelingt es, ihre Entwicklung plausibel und in einer wunderbar leichten Sprache zu erzählen.