lebenslange Eigentumsverfolgung

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martina83 Avatar

Von

„Unsere Mutter, die ihr Leben lang auf den ersten Quadratmeter hingespart hatte, sollte ihr schlussendlich auf immerhin 1,7 Quadratmeter angewachsenes Grundstück voll ausnützen.“ S. 115



Inhalt:

Wolf Haas Mutter liegt im Sterben und ist schlussendlich zufrieden, obwohl sie 95 Jahre unzufrieden war. Im Wechsel erzählen Wolf Haas und seine Mutter prägende Episoden in ihrem Leben und wie die sich auch noch über das Leben ihrer Kinder auswirkten. Geprägt wurde sie von arbeiten, arbeiten, arbeiten und sparen, sparen, sparen. Doch was steckte wirklich hinter ihrem Verhalten?



Cover:

Das Cover passt mit dem Stempel zum Titel und ist schlicht gehalten. Besonders gut gefällt mir die Abbildung des alten Handys, wenn man die Hülle weg gibt. 



Meine persönliche Meinung:

Aufgrund der Leseprobe freute ich mich schon total auf das Buch. Es ist mein erstes Buch von Wolf Haas. Er ist ja ein großartiger Schriftsteller was man so hört. Ich muss leider sagen, dass er mich gar nicht packen konnte. Deswegen ist meine Bewertung wohl mehr subjektiv, als neutral. Zu Beginn war mir nicht klar, warum die Absätze wie gewählt sind und wann die Mutter erzählt und wann er. Bis fast zur Hälfte des Buches war mir nicht ganz klar, was er möchte und was ihm die alten Geschichten bringen. Irgendwann war klar, dass er den Geschichten auf den Grund geht bzw. sie in die Gegenwart holt, indem er diverse Orte aufsucht. Das ist eine gute Idee, aber wohl zu spät umgesetzt, wie er selbst auch merkt. Das ist ein Punkt, den man sich bestimmt in sein eigenes Leben mitnehmen kann. Ich wurde mit dem Schreibstil überhaupt nicht warm. Durch diese halben Sätze und dem „nit“ war dann klar, was die Mutter erzählt. Er selbst wiederholt immer wieder Sätze und Tatsachen. Das war mir dann irgendwie zu langweilig und häufig. Vermutlich ist es literarisch und sprachlich ein Meisterwerk. Aber dazu ist mein sprachliches Verständnis zu einfach und deshalb nur meine persönliche Meinung. Es war für mich ein nettes Buch, bei dem ich mir ein bisschen etwas mitnehmen konnte und das ein wenig zum Nachdenken anregt, welche Beziehung man zu seinen Eltern hat. Aber mich gut unterhalten oder berühren konnte es mich nicht.



Fazit:

Ein Roman über das Verfolgen von Zielen ein Leben lang und dem Abschied nehmen der eigenen Mutter.