Naja…

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lesefreund39 Avatar

Von

Das vorliegende Buch von Wolf Haas, der für seine Brenner Krimis bekannt und von mir auch sehr geschätzt ist, skizziert das Leben seiner 1923 geborenen Mutter. Haas schreibt auf etwa 160 Seiten in einer schier endlosen Aneinanderreihung von Erinnerungen über die Entbehrungen, die sie in Kauf nehmen musste, wovon der Autor auch zeitlebens geprägt wurde, wie er durch zahlreiche überspitze und oftmals auch humoristischen Kommentare zeigt.
Neben diesen kleinen Spitzen zieht sich die Erzählung jedoch stellenweise arg in die Länge, was auch daran liegt, dass Haas umständlich und teils wenig zielführend versucht einfache Sachverhalte möglichst kompliziert darzustellen, was auf der einen Seite zwar schön klingt, auf der anderen Seite aber wenig effizient ist und den Leser wenig fesselt. Dies liegt mit Sicherheit auch an den zahlreichen Wiederholungen und sich teils im Kreis drehenden Schilderungen, die Haas sogar stellenweise zu rechtfertigen versucht.
Das Buch ist also sprachlich durchaus ansprechend, zieht sich jedoch trotz nur weniger Seiten arg in die Länge. Aus meiner Sicht kein Must-Read-Buch, deshalb nur drei Sterne von mir.