Ein beeindruckendes, aber auch verstörendes Buch!

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goldie-hafi Avatar

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Im Juni 1957 verlassen in einem fiktiven Bundesstaat im Süden der USA, von heute auf morgen, sämtliche Neger den Staat. Die eigentliche Geschichte von 'Ein anderer Takt', spielt in der ebenfalls fiktiven Südstaaten-Stadt ‚Sutton‘, in welcher die weißen Bewohner den Exodus der Neger, ihrer Neger, ungläubig verfolgen.

So sitzen die auf der Veranda vor Thomasons Geschäft und wollen glauben, dass alles gut geht. „…Sie hatten noch nicht lange genug in einer Welt ohne schwarze Gesichter gelebt, … [sie] versuchten sich einzureden, es sei jetzt wirklich vorbei, ahnten aber, dass es für sie jetzt gerade anfing.“ – Dies ist fast eine Kernaussage für mich, und in den einzelnen Kapiteln, in denen die Sicht verschiedener Personen auf das Geschehen erzählt wird, kommt genau das immer wieder zum Ausdruck. Der eigentliche ‚Ingangsetzer‘, Tucker Caliban, hat für jeden eine anderer Bedeutung -, als Freund, als Ehemann, als Nachfahre eines Sklaven, als Nigger und vielleicht auch als Vertrauter – und obwohl er nicht viel sagt, ist er durch sein Handeln so gradlinig und in einer Vorbildfunktion, dass es fast schon schmerzhaft ist.

Die Sprache ist ebenfalls ohne Schnörkel und kommt auf den Punkt, was allerdings gut zu der Geschichte passt, die einen in ihren Bann zieht, was man erst bemerkt, wenn man das Buch durchgelesen zur Seite legt. Ich mußte danach erst einmal kräftig durchatmen. Es regt sehr zum Nachdenken an und das Ende ist anders, als ich es erwartet hätte.

Fazit:
Es ist eine sehr, sehr lesenswerte Geschichte mit viel Tiefgang und es wird eins meiner Highlights für 2019 sein. Ein Buch, dass ich mir immer mal wieder hernehmen werde, da sehr viel Wahrheit drin steckt.