Ein literarischer Leckerbissen!

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>>Die kleine Stadt Sutton im Nirgendwo der Südstaaten. An einem Nachmittag im Juni 1957 streut der schwarze Farmer Tucker Caliban Salz auf seine Felder, tötet sein Vieh, brennt sein Haus nieder und macht sich auf den Weg in Richtung Norden. Ihm folgt die gesamte schwarze Bevölkerung des Ortes.<<
„Ein anderer Takt“ von William Melvin Kelley ist ein Buch, was mich literarisch absolut begeistert hat! Neben der eigentlichen Geschichte des Autors ist in dieser neuen Auflage ein sehr ausführliches Vorwort von Kathryn Schulz und ein kleines Portrait, geschrieben von Jessica Kelley, Kelley's Tochter zu lesen. Beide zusätzlichen Beiträge runden das ganze Werk meiner Meinung nach wunderbar ab und bieten einen sehr detaillierten Blick auf den Autor, sein Leben und seine Werke. Unter anderem natürlich auf „Ein anderer Takt“.
Was man ganz klar vorab sagen muss, Kelley hat einen sehr eigenen Schreibstil. Er schmückt vieles aus, braucht ein Weilchen um auf den eigentlichen Punkt zu kommen und dennoch empfand ich es nicht als zähe Leselängen. Vielmehr hatte ich das Gefühl in seine beinahe schon poetische Erzählung immer tiefer einzutauchen, was mich ehrlich beeindruckt und nicht zuletzt auch sehr begeistert hat! Kelley greift hier das Thema rund um Rassismus auf und zeigt hier geschrieben aus der Sicht der „Weißen“, wie zeitlos das Thema doch ist. Sein Debütroam hat für mein Empfinden unheimlich viel Wortkraft und wirkt dennoch auf seine Art schlicht, kühl und tiefsinnig.
Fazit: Für mich war diese neue Auflage von William Melvin Kelley „Ein anderer Takt“ ein absoluter literarischer Leckerbissen!