Wiederentdeckt

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signalhill Avatar

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Hin und wieder einmal gibt es Bücher von Autoren, die oft längst verstorben sind, deren Bücher aber wiederentdeckt und auch "neu" gelesen werden können. Schon bei John Williams ("Stoner") hat mir das gut gefallen; jetzt kommt "Ein anderer Takt" von William Melvin Kelley wieder auf den Buchmarkt, und es ist einfach interessant, solche Bücher mit Hinblick auf ihre Geschichte zu lesen.

"Ein anderer Takt" ist ein Buch über Schwarze aus der Sicht der Weißen. Der Ort des Geschehen in den Südstaaten existiert nicht, und die Geschichte - rein utopisch - soll zum Nachdenken anregen, denn mit einem Schwarzen zusammen, Tucker Caliban, verlassen alle Schwarzen eine Stadt (alle "Neger"). Was bedeutet das nun für die Weißen? Irgendwie sind sie doch alle mit den Schwarzen verbunden. Hier kommen verschiedene Stimmen zu Wort und verschiedene Einstellungen, tolerant oder konservativ, kommen zu Wort.

Das Thema selbst hat nichts an Aktualität eingebüßt, ja, die Themenvielfalt im Buch ist groß: Das Glück und die Bestimmung des Einzelnen stehen nehmen Rassismus und dem Kampf für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit.

Der Schluss hat mir nicht ganz so gut gefallen; damit würde ich einen halben Stern abziehen. Dennoch ist das Buch sehr lesenswert, und ich denke, die Welt der Buchverlage und Literaten sollte schauen, welche anderen wertvollen vergessenen Bücher der heutigen Gesellschaft wieder zugänglich gemacht werden sollten.