Das Ungesagte

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kasimir Avatar

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Eigentlich ist es der Vater, der an diesem Tag begraben wird, doch die Erzählerin wendet sich in ihren Erinnerungen vor allem ihrer Mutter zu, die schon lange vorher gegangen ist und ein ungewöhnliches Leben geführt hat: Kriegskind, emanzipierte Studentin, abgebrochenes Studium zugunsten der Familie, Hausfrau und dann allein lebende freischaffende Schriftstellerin. Die Erzählerin stellt sich und ihrer Mutter Fragen, von denen sie wünschte, sie hätte sie zu Lebzeiten der Mutter gestellt. Alte Konflikte werden geschildert und teilweise neu beleuchtet. Wer war dieser Mensch, der als Mutter die Teenager-Tochter mit ihrem Vater allein ließ, um endlich ihren Traum zu verwirklichen, an dem keiner der drei Ehemänner und auch keine ihrer drei Töchter interessiert waren? Caroline Peters schildert sehr eindrücklich und nicht ohne Humor eine dramatische Familienkonstellation, wie sie nicht alltäglich ist. Und dennoch erkennen sicher die meisten von uns die ungestellten Fragen aus eigenen Familiengeschichte wieder. Gelungenes Debüt.