Verliert leider an Tiefe

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sabrina6683 Avatar

Von

Caroline Peters präsentiert in ihrem Debütroman 'Ein anderes Leben' eine Geschichte, die vermutlich stark autobiografische Züge trägt. Der Roman ist leicht und flüssig erzählt, verliert jedoch ab etwa der Hälfte an Dynamik. Besonders hätte ich mir eine intensivere Auseinandersetzung mit dem "anderen Leben" der Protagonistin Hanna und ihren Beweggründen gewünscht. Peters gelingt es leider nicht, mich durchgehend zu fesseln, da die Erzählung an einigen Stellen langatmig wird.

Auch der Titel des Buches hält meines Erachtens nicht, was er verspricht. Ein Großteil der Handlung widmet sich dem vermeintlich "normalen" Leben der Familie, während Hannas Entscheidung, die Familie zu verlassen, relativ kurz und abrupt abgehandelt wird. Dieser Abschnitt endet schnell mit Hannas Tod, ohne dass ihre Beweggründe tiefer beleuchtet werden. Dies mag dem Umstand geschuldet sein, dass in der dargestellten Zeit innerhalb der Familie wenig bis gar nicht über solche Themen gesprochen wurde, jedoch bleibt dies in der Erzählung unzureichend klar.

Insgesamt konnte mich Ein anderes Leben nicht vollständig überzeugen. Die anfängliche Leichtigkeit der Erzählung verliert sich im Verlauf, und die spannenden Aspekte des "anderen Lebens" kommen aus meiner Sicht zu kurz.