Nettes Buch, aber nicht mehr

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merle88 Avatar

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Inhalt:
Zusammen gegen den Rest der Welt, so lautet ihr Motto: Seit Charlotte im Internat St. Anne’s die schillernde Julia Buchanan kennengelernt hat, steht sie vollkommen unter ihrem Bann. Bald lernt Charlotte auch Julias Bruder Sebastian und den Rest der Familie kennen und taucht in eine für sie neue Welt ein: mondäne Partys, ein Sommeranwesen am Atlantik, Ruderregatten. Unausweichlich verliebt sie sich nicht nur in Sebastian, sondern in die ganze Familie, und möchte unbedingt dazugehören – doch die glückliche Fassade trügt …

Meinung:
Charlotte, genannt Charlie, lernt auf dem Internat St. Anne´s die faszinierende Julia Buchanan kennen. Schnell entsteht zwischen den beiden Mädchen eine ganz besondere Freundschaft, ja sogar Seelenverwandschaft. Julia stammt aus einer sehr reichen Familie, von daher hat Charlie etwas Angst vor dem ersten Besuch bei den Buchanans, dieser schillernden und außergewöhnlichen Familie. Sie verliebt sich jedoch nicht nur in Sebastian, Julias Bruder, sondern in die ganze Familie Buchanan. Doch der Schein trügt und nicht alles ist so wie es auf den ersten Blick scheint.

Charlie und der Leser tauchen während der Geschichte immer mehr in die schillernde Welt der Buchanans ein. Und mehr als nur einmal muss Charlie erkennen, dass sie in diese Welt vielleicht nie hineinpassen wird. Charlie entwickelt sich vom schüchternen und ruhigen Mädchen in eine selbstbewusste und zielstrebige junge Frau.
Julia ist hingegen etwas flippig und immer zu einem kleinen Abenteuer bereit. Doch der Tod ihrer Schwester Gus hat ihr schwer zu schaffen gemacht.
Sebastian kam für mich nie über den Status des tollpatschigen Bruders hinaus. Zudem gibt er sich in meinen Augen zu einfach damit zufrieden möglicherweise nur die zweite Geige in Charlies Leben zu spielen.
Charlie ist von der ganzen Familie Buchanan furchtbar fasziniert und die ganze Familie von ihr - dies wird ganz oft und zu jeder passenden/unpassenden Gelegenheit im Buch erwähnt. Ich konnte jedoch nicht so wirklich verstehen, was die Faszination untereinander ausmacht.

Sehr gut gefallen hat mir der lateinische Spruch "Contra mundum" der so viel bedeutet wie "wir gegen den Rest der Welt" und das Bindeglied in der Beziehung von Julia und Charlie ist.
Was ich jedoch sehr nervig fand sind die französischen Wörter und Sätze die viel zu oft von der Familie Buchanan genutzt werden und die oftmals nicht übersetzt oder nur angedeutet werden. Dies hätte absolut nicht sein müssen und minderte meinen Lesespaß beträchtlich.

Die gesamte Geschichte baut auf dem Geheimnis der Buchanans auf. Daher fiebert man als Leser der großen Enthüllung entgegen. Die Autorin macht ein riesiges Drama um das Geheimnis und bauscht es ganz schön auf. Denn am Ende musste ich feststellen, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag und die Enthüllung kein großer Knall sondern eher ein leiser Puff war.
Zudem ist die Geschichte recht handlungsarm. Jedoch bietet das Buch einen tollen und mitreißenden Schreibstil, der einen (zusammen mit dem Geheimnis) zum weiterlesen animiert.

Fazit:
Ein nettes Buch trifft es in diesem Fall ganz gut. Man wird als Leser gut unterhalten, hat jedoch auch nichts verpasst, wenn man dieses Buch nicht liest. Leider entpuppt sich der große Knall nur als leiser "Puff".
3 von 5 Hörnchen.