Typischer Rose Snow Einstieg in ein mystisches und spannendes Cornwall

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theujulala Avatar

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Natürlich sind mir das Autorinnenduo Rose Snow und Anna Pfeffer alias Ulli und Carmen bekannt. Da ich auch schon einige ihrer selbstpublizierten Bücher für die beiden Autorinnen Test lesen dufte, kenne ich bereits einige Geschichten aus ihrer Federn. Um so mehr bin ich richtig gespannt auf die Romantasy-Trilogie, die nun direkt bei einem Verlag, dem Ravensburger Verlag, veröffentlich wird.

Bei Gesichtern auf Covern bin ich grundsätzlich skeptisch. Auch hier finde ich das Gesicht zwar hübsch, aber ich finde, dass Gesichter gleich ein Bild des Protagonisten vermitteln, wobei ich noch nicht weiß, ob ich mir die Person auch so vorstelle. Es schränkt mich dann gleich in meiner Phantasie ein. Schön aber ist die Kombination mit der typischen Landschaft von Cornwall und den Splittern, die durch einen ornamentalen Kreis fliegen. in dessen Mitte ist der Titel und Untertitel passend gesetzt. Insgesamt harmonisieren die Elemente des Covers sehr gut miteinander. Auf jeden Fall hätte ich es im Buchhandel in die Hand genommen.

In dieser Leseprobe sind wir gleich mit der Protagonistin June, dessen Name ich bisher nur vom Klappentext kenne, auf dem Weg zu ihrem Onkel Edgar nach Cornwall. Sie möchte ihr letztes Schuljahr in England verbringen und dort auch ihren Abschluß machen. Auf der stürmischen Anfahrt bleibt ihr Taxi stecken und das 18 jährige Mädchen muss sich zu Fuß bei Blitz und Donner auf den Weg machen, um Hilfe zu holen. Doch da taucht dann plötzlich ein mysteriöser junge Mann auf einem Motorrad auf, ganz in schwarz gekleidet aber mit stechend blauen Augen. Und es kommt, wie es kommen muss, das Typ muss June auch noch vor einer gefährlichen Sturmböe retten, die sie beinahe in die Tiefe des Meeres gerissen hätte.

Wir erfahren auch, dass June aus Deutschland kommt. Ihr Onkel Edgar lebt wohl alleine in Cornwall, da seine Frau, die Schwester von Junes Vater schon gestorben ist, und seine Söhne auf Weltreise unterwegs sind.

Ganz in Rose Snow Manier taucht auch schon gleich zu Anfang der mysteriöse Typ auf, der June gleich in ihren Bann nimmt. Bei ihrer Begegnung passiert auch ein Moment in dem es enorm knistert zwischen den beiden. Dies muss aber wohl eine höhere Fügung sein. Ganz typisch für Rose Snow auch ist hier der Loveinterest ganz in schwarz gekleidet und verkörpert wohl eher das Böse, das Gefährliche, das Mysteröse.

June aber ist totale Realistin, glaubt nicht an Mythen, an das Unerklärliche, sondern nur an Fakten, Daten und Zahlen. Hier blitzt auch schon wohl ein Spleen auf, sie liebt Statistiken und Zahlen.

June und der Typ begegnen sich auch gleich auf die von Rose Snow so gekonnte sarkastische Art und Weise. Ihr erstes Gespräch ist gleich ein Schlagabtausch und gegenseitige Frotzelei, wobei June von seiner arroganten Art ziemlich angewidert ist, aber auch gleich von seiner muskulöse Brust und seinem Duft angezogen wird.

Der Einstieg in diese sagenumwobene und mystische neue Welt von Rose Snow fiel mir sehr leicht. Dennoch ist es ein für die beiden Autorinnen typisches Setting. Junges Ding hat wahrscheinlich eine Begabung und begegnet einem jungen Mann, der wahrscheinlich genau der anderen Seite angehört. June weiß auch wohl von Ihrer Gabe noch nichts, gehört aber ganz bestimmt zu den Guten. Und doch verliebt sie sich in den Feind, und nur gemeinsam müssen Sie irgendweine Aufgabe bewältigen -  also das sind nun nur Vermutungen, aber wer Rose Snow schon ein bisschen kennt, wird dieses Muster in allen ihren Büchern erkennen. Was ja auch nichts Schlechtes ist, denn Rose Snow können dieses Schwarz-Weiß sehr wohl ziemlich gekonnt zeichnen und trotzdem sehr spannende und packende Geschichten schreiben.

Sprachlich ist es - wie gewohnt von den beiden - schön bildlich, frisch und frech geschrieben.

Leider endet die Leseprobe dann mitten im zweiten Kapitel. Hier hätte ich mir gewünscht, dass zumindest der Satz noch beendet worden wäre. Und insgesamt habe ich hier doch zu wenig Einblick in die mystische Welt bekommen. Nur der Prolog, die kleine Geschichte über Green Manor und das angebliche Gespenst, dass dort wohl heute noch sein Unwesen treibt, lässt uns die Richtung erahnen.

Aus dem Klappentext erfahren wir zusätzlich, dass sie Edgar Söhne Blake und Preston noch kennenlernen wird und zu beiden stärkere Gefühle entwickelt. Die Frage ist nun, ob der Typ auf dem Motorrad nun einer dieser Brüder ist?