Ein Bett in Cornwall

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nicky_g Avatar

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Sophie verliert ihren Mann durch einen Autounfall und muss dann erfahren, dass er eine Affäre hatte und sie verlassen wollte. Für Sophie bricht eine Welt zusammen und Hals über Kopf flüchtet sie aus der Schweiz und ihren Erinnerungen Richtung Norden. In Cornwall, einem Urlaubsort ihrer Kindheit, an den sie schöne Erinnerungen knüpft, wird ihr Ziel. Dort trifft sie auf liebenswerte Menschen und einen neuen Lebensinhalt: ein Bed-and-Breakfast. Und auf Lucas, der sie erst mit seiner arroganten Art in den Wahnsinn treibt. Oder ist da doch mehr?

Ich liebe Cornwall und allein deshalb habe ich das Buch verschlungen. Die Beschreibungen des Ortes, der Umgebung und der Menschen sind sehr treffend und haben mich in Urlaubsstimmung versetzt. Auch das Cover passt wunderbar dazu. Die Geschichte ist lockerleicht, eigentlich perfekt für eine Sommerlektüre, aber auch jetzt kann man sich damit wegträumen. Der Schreibstil ist flüssig, so dass sich der Roman zügig lesen lässt.

Ein wenig stereotyp waren die Figuren zwar beschrieben (ohne großen Fehler oder Macken, wenn sie sympathisch sein sollten bzw. Jürgen als unausstehlichen Ehebrecher, an dem kein gutes Haar gelassen wird), und Sophie nervte mich manchmal in ihrer Art. Ihre Antworten Lucas gegenüber empfand ich manchmal als einfach nicht passend. Wer sich an Rosamunde Pilcher erinnert fühlt, der liegt damit nicht allzu verkehrt. Für mich war es ein wenig zu viel rosarote „alles wird gut“-Welt. Eine Kapiteleinteilung hätte das Lesen leichter gemacht. In einem Absatz ist Sophie noch in England, dann heißt es „einige Wochen später…“ Das muss man als Leser erst mal verarbeiten, was mit einem klaren Schnitt, also einem Kapitelende, deutlich gemacht worden wäre.
Wenn man den Landstrich und gefühlvolle Liebesgeschichten mag, ist man hier an der richtigen Adresse. Für eine kurze Flucht aus dem Alltag eignet sich der Roman in jedem Fall.