Herbstzauber mit Hufspuren

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reishimura Avatar

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Obwohl der kleine Leser bereits eine ziemlich umfangreiche Kinderbuchsammlung hat, muss ich zugeben, dass bis dato noch kein Buch über Einhörner dabei war. Dies lag vor allem daran, dass mir die meisten Einhörner zu grell und zu kitschig waren. Dieses Buch hat mich vor allem dadurch angesprochen, neben dem sehr interessanten Klappentext, dass die Farbgestaltung eher ein wenig gedeckt und zurückhaltend ist. Und glücklicherweise hat mich der erste Eindruck nicht in die Irre geführt und das Buch konnte uns wirklich verzaubern.
Dieses Buch vermittelt für mich ein wunderbares Herbstgefühl und lässt mich in der Sommerhitze von flauschigen Decken, langen Spaziergängen im Wald und warmen Tee träumen. Die Illustrationen von Juliana Kralik sind wirklich stimmungsvoll und passen hervorragend zu der Geschichte. Die Farben hat sie mit Bedacht ausgewählt und durchwegs dominieren die Braun, Gold und Rosatöne. Natürlich darf aber auch das eine oder andere kitschig-bunte Detail nicht fehlen und auch der unvermeidliche Regenbogen findet seinen Platz.
Die Autorin Maria Höck hat mit Oktober einen wirklich entzückenden Charakter erschaffen. Der obwohl natürlich als Fantasiewesen nicht real, doch für die kleinen Leser greifbar und verständlich ist. Doch natürlich muss Oktober sein Abenteuer nicht allein bestehen und so dürfen wir noch viele weitere magische Wesen, darunter natürlich vornehmlich Einhörner, kennenlernen. Gerade Oktobers bester Freund hat mich besonders begeistert. Wobei ich hier nicht zu sehr ins Detail gehen möchte, um nicht unabsichtlich zu spoilern.
Die Geschichte ist wohldurchdacht und auf jeden Fall kindgerecht verfasst, aber auch als Erwachsene hat man Spaß am Betrachten der Bilder und am Vorlesen der Geschichte. Die Texte sind nicht in Reimform verfasst und haben durchaus eine beachtliche Länge. Wobei ich dies für das empfohlene Lesealter von 4 Jahren als angemessen empfinde. Das Buch eignet sich meiner Meinung nach aber auch für jüngere Kinder. Je nach Bucherfahrung der Kinder kann es aber eventuell vorteilhaft oder notwendig sein, dass Buch auf mehreren Etappen zu lesen. Der kleine Leser mit gut zwei Jahren und relativ viel Bucherfahrung hatte aber keine Probleme mit der Länge der Texte und viel Spaß mit dem Buch.
„Ein Einhorn namens Oktober“ besticht aber nicht nur durch die Optik und einer netten Geschichte. Wie in Kinderbüchern üblich und meiner Meinung nach auch notwendig und sinnvoll, gibt es eine Moral von der Geschichte. Auch an dieser Stelle möchte ich nicht zu viel vorwegnehmen, um nicht zu spoilern. Uns hat die Aussage des Buches aber sehr gut gefallen und was fast noch viel wichtiger ist, es handelt sich um eine sehr wertvolle und wichtige Lektion, die man in diesem Buch lernen kann.
Obwohl das Buch eindeutig ein Herbstbuch ist, kann es meiner Meinung nach auch unabhängig von der Jahreszeit gelesen werden. In unserem Fall wird dies auch durchaus der Fall sein, denn Oktober und die suche nach seiner Zauberkraft hat uns einfach verzaubert.
Dies ist wieder einmal ein Kinderbuch, das ich von ganzem Herzen weiterempfehlen kann. Und zwar nicht nur Fans von Einhörnern.