Bergljot

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yellowdog Avatar

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Die norwegische Schriftstellerin Vigdis Hjorth hat für ihren vorherigen Roman und auch für dieses Buch viel Lob erhalten. Das hat mich als Leser angelockt, wohlwissend, dass das Buch thematisch und stilistisch eine Herausforderung wird. Vigdis Hjorth ist eine kluge Autorin und weiß ihre Hauptfigur gut einzusetzen. Bergljots Perspektive bestimmt den Text komplett und erzeugt Intensität. Es wird deutlich, wie der Missbrauch durch den Vater sie lebenslang schwer belastete und trotz Bruch und Trennung von der Familie immer verfolgte. Eine Therapie konnte nur lindern, nicht heilen.

Das geht auch bis über den Tod des Vaters hinaus. Auch zur Mutter und den Geschwistern gab es keine positive Beziehung mehr. Nur mit ihrer Schwester Astrid hatte sie überhaupt noch Kontakt.

Der Versuch einer Aussprache aus Anlaß des Testaments erinnerte an den Dogma-Film Das Fest von Thomas Vinterberg, der auch mehrfach im Buch erwähnt wird. Die Stimmung des Films findet sich auch in diesem Buch wieder.

Ein bitterer Stoff, literarisch bemerkenswert umgesetzt.