Ein gelungener Mix aus Dystopie, Action und blutigem Horror.

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Anthony Ryan ist als Autor von dicken Fantasy-Wälzern bekannt, bei seinem Ausflug ins Horror-Genre fasst er sich kurz: gerade mal 272 Seiten hat „Ein Fluss so rot und schwarz“. Die Geschichte bietet dafür gute Unterhaltung und durchgängige Spannung, ohne ausschweifende Passagen und Längen. Der Gedächtnisverlust, die damit einhergehende Unwissenheit und die düstere Atmosphäre machten für mich den größten Reiz aus. Die Protagonisten wissen nicht, warum sie auf dem Boot sind, wohin die Fahrt sie führt, wer die anderen Menschen sind und auch nicht wer sie selbst sind. In Kombination mit der zerstörten Umgebung und den fremdartigen Wesen gibt das ein herrlich düsteres Setting. Der Grund der Mission bleibt lange unklar, über weite Strecken wirft die Geschichte mehr Fragen auf als es Antworten gibt.

Etwas schade fand ich, dass die Charaktere insgesamt recht eindimensional bleiben. Natürlich leiden sie alle unter Gedächtnisverlust, aber so wirklich nah bringt der Autor sie mir bis zum Schluss nicht, da wäre mehr drin gewesen, zum Beispiel indem Ryan etwas mehr auf Emotionen und Dramatik setzt. Die paar ruhigeren Szenen haben es nämlich so richtig in sich (Stichwort: Puzzle), davon hätte es gerne mehr geben dürfen!

Fazit
Ein gelungener Mix aus Dystopie, Action und blutigem Horror. Der Fokus liegt eher auf Action- und Kampfszenen als auf der Charakterentwicklung, dafür entsteht jede Menge Kopfkino.