Endzeitstimmung

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lalevi Avatar

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Was passiert, wenn sechs Menschen zusammen mit einer Leiche auf einem Boot aufwachen, von denen jeder einzelne seine Erinnerung verloren hat? Die Menschen haben Operationsnarben und jeder hat ein Tattoo seines neuen Namens auf dem Unterarm. Niemand kann und niemand darf sich an sein früheres Leben erinnern. Es beginnt eine Suche danach, was mit der Welt passiert ist, durch die die Personen auf dem Boot durch das postapokalyptische London schippern. Nach und nach bekommen sie Informationen und Aufforderungen über ein Satellitentelefon, was zu tun ist. Sicher ist dabei nur eine Sache: Wer sich an sein früheres Leben erinnert, wird sterben müssen.

Leider konnte mich das Buch nicht wirklich begeistern. Ich hatte mir einen Roman mit einer Spannung, wie man sie aus Thrillern kennt erhofft. Die Endzeitstimmung, die ich mir aus der Leseprobe schon vorgestellt hatte, habe ich definitiv bekommen. Was ich persönlich aber überhaupt nicht mochte, waren die einzelnen Kampfszenen, in denen für meinen persönlichen Geschmack auch zu viele Kraftausdrücke genutzt wurden. So etwas mag ich beim Lesen leider gar nicht. Wichtig ist mir an dieser Stelle auch zu sagen, dass der Autor Anthony Ryan gerade für seine Kampfszenen bekannt und beliebt ist und in der Welt der Science-Fiction und Fantasy zuhause ist. Für Liebhaber der Genres wird das Buch daher wahrscheinlich etwas sein. Für mich hätte es etwas weniger Brutalität und Blut sein dürfen, denn ich denke, dass man aus der postapokalyptischen Stimmung viel hätte herausholen können, ohne Waffen und Gemetzel. Die Nebelstimmung auf der Themse bietet eigentlich die perfekte Atmosphäre dafür. Auch die Personen, die zusammen auf dem Boot sind, blieben für mich beim Lesen eher blass, ich konnte mir keine genauen Vorstellungen über ihre Charaktere machen.

Was dem Autor definitiv gut gelungen ist, ist die Tatsache, dass sich der Spannungsbogen für mich gut gehalten hat. Dies ist auch der Grund dafür, dass ich das Buch trotz meiner Schwierigkeiten mit Stil und Sprache zu Ende gelesen habe. Daher gebe ich dem Buch für die Idee und den wirklich gelungenen Spannungsbogen zwei Sterne.