Gruseliges Endzeit-Szenario vor der Kulisse Londons

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isar13 Avatar

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Eine Handvoll Auserwählter erwachen auf einem Kriegsschiff, das in einem unheimlichen Nebel treibt. Insgesamt sind sie zu sechst an Bord, ein siebter hat sich das Leben genommen. Keiner der gemischten Truppe kann sich an irgendetwas erinnern, nur jeweils ein Name ist auf ihren Unterarm tätowiert und alle tragen die gleichen Operationsnarben. Während unter den Passagieren großes Rätselraten und Spekulieren beginnt, nähert sich das auf Autopilot gestellte Schiff einer Stadt. Eine zerstörte Brücke Londons taucht aus dem Nebel auf. Doch das ist kein Grund zur Freude, denn es lauert dort das Grauen, die Apokalypse scheint ausgebrochen zu sein!

„Ein Fluss so rot und schwarz“, alleine der Titel des Romans von Autor Anthony Ryan lässt schaurigen Inhalt vermuten. Das Buch umhüllt dafür ein ansprechendes Cover, hinter seinem glänzenden, haptisch erhabenen Titel, erhebt sich eine schwarze Stadt, mit der Silhouette von London, die in blutroten Schein getaucht wird. Ein Titel und Cover, das mich gleich neugierig werden ließ.
Der geheimnisvolle Auftakt und die ungewöhnliche Handlung fesselt dann auch von Beginn an und verspricht spannende Unterhaltung. Angespannter Argwohn der beteiligten Protagonisten wird gekonnt in Szene gesetzt und auch die apokalyptischen Begebenheiten sind vom Autor recht anschaulich dargestellt. Was genau zu diesem Endzeitszenario führt, wird ganz langsam peu à peu enthüllt. Der Blick auf das Setting wird bildreich, intensiv beschrieben und obwohl man ahnt, wohin die Reise geht, bleibt die Spannung bis zum Ende bestehen. Allerdings werden die Ausmaße der Darstellung im Laufe des Buchs immer abstruser, es wirkt plötzlich unwirklich und überzogen, die Handlung mutiert leider von einer spannungsvollen Dystopie zu extrem unwahrscheinlichen Mutanten-Horror à la Alien und Zombie.

Mein Fazit:
Schon eine interessante Mischung, allerdings hätte mir am Ende etwas weniger Horror besser gefallen, hier ist mir ein Touch zu viel Geisterbahn, Gewalt, Blut und andere Flüssigkeiten. Zum Glück habe ich das Ende tagsüber gelesen, um mir den anschließenden Alptraum zu ersparen;). Auf alle Fälle eine unterhaltsame, zu Halloween passende Lektüre.