Mal was anderes

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layakaichi Avatar

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Wenn man den Namen Anthony Ryan hört, denkt man wahrscheinlich eher an dicke Wälzer, in denen High-Fantasy-Welten ihre Wurzeln entfalten und den Leser auf eine fantastische Reise mitnehmen. Voller Gefahren und Abenteuer.

Und dann hält man sein neuestes Buch in Händen. Mit gerade einmal 268 Seiten ist “Ein Fluss so rot und schwarz” eher kurz. Und auch was das Genre angeht, ist man von High-Fantasy weit entfernt. Apokalyptischer Thriller ist die Bezeichnung, die hier den Ton angibt. Und dieser ist Anthony Ryan gut gelungen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Huxley, der zu Beginn mit genauso viel Wissen in die Geschichte hineingeht wie der Leser. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern, die vor dem gleichen Problem stehen wie er, versucht er herauszufinden, wo und wer er ist.
Man lernt Huxley als ruhigen, bedachten Charakter kennen, der trotz seiner Verwirrung versucht, logische Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die ganze Geschichte ist von einer untergründigen Spannung durchzogen, die schon alleine durch dieses allgegenwärtige Nicht-Wissen erzeugt wird. Man weiß einfach nicht, was als nächstes passieren wird, oder wohin dies alles führen soll.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig, auch wenn mich das Buch nicht durchgehend fesseln konnte. Mir hat das Buch gefallen, gar keine Frage. Vor allem zum Ende hin hat die Spannung noch mal gehörig zugenommen und mich an die Seiten gefesselt. Aber im Mittelteil war ganz kurz etwas die Luft raus.

Trotzdem ein gelungenes Buch mit einer guten Portion Weltuntergangsstimmung.