Postapokalyptischer Sci-Fi Horror

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melail Avatar

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Ich war mir nach der kurzen Inhaltsangabe ehrlich gesagt nicht ganz sicher, was mich erwartet. Ich kenne den Autor aus der Draconis Mons Reihe und weiß, es kann gerne mal sehr brutal werden, aber das waren für mich auch schon mögliche Parallelen. Nach Beenden des Buches würde ich es jetzt am ehesten als Sci-Fi Horror einordnen, der einen erfrischenden Twist des teilweise ziemlich ausgelutschten, postapokalyptischen Genres darstellt.
Die Protagonisten der Geschichte sind – meiner Meinung nach auch bedingt durch die geringe Seitenzahl – ziemliche Stereotypen. Man könnte auch sagen Klischees, aber das ist für mich immer in einem gewissen Maße negativ behaftet und das trifft hier aber nicht ganz zu. Man hat nicht viel Raum die Charaktere kennenzulernen, aber dieses überwiegend stereotypische Verhalten ermöglicht es dem Leser auch auf wenig Seiten ein ziemlich klares Bild der einzelnen Charaktere zu erhalten. Das spiegelt sich meiner Meinung nach auch ziemlich deutlich in der Weltenbildung wieder.
Man erfährt nicht viel über die Welt und ich finde es ist SO gut gelöst, dass auch die Protagonisten keine Ahnung über die Welt haben, weil man sich als Leser unglaublich gut in sie hineinversetzen kann. Und das wenige, was man im Verlaufe der Geschichte erfährt, erzeugt ein derart tiefgehendes Weltenbuilding, von dem sich der ein oder andere (High) Fantasy Autor SO eine dicke Scheibe abschneiden kann – super gelungen einfach. Ich finde es sehr beeindruckend, dass der selbe Autor ein derart klares Weltenkonstrukt sowohl für eine kürzere Geschichte als auch für seitenmächtige High Fantasy basteln kann.
Für Kenner der Draconis Mons Reihe findet sich auch eine interessante Parallele wieder, die ich natürlich aus Spoiler Gründen nicht näher ausführen werde. Sie regt aber zu ein paar wirklich interessanten Überlegungen an, die mich auch etwas zum Schmunzeln gebracht haben.
Fazit
Für Fans von Pageturner Horror, der aber nicht super realitätsnah sein muss und gerne etwas Sci-Fi enthalten darf und den Leser mit offenem Mund zurücklässt.