Poetisches Buch mit flacher Handlung

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sonnenkind23 Avatar

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Das Buch Ein Geist in der Kehle von Doireann Ní Ghríofa hat mich sehr neugierig gemacht. Nicht nur die Aussage "Dies ist ein weiblicher Text" sondern auch der Beginn. Der Schreibstil ist unglaublich poetisch.

Wunderbare Worte reihen sich zu Sätzen, gehen über in Passagen und enden in Kapiteln. Dieser Schreibstil gefällt mir unglaublich gut! Sanft, respektvoll der Sprachen gegenüber, ein wohliges Gefühl breitet sich aus.

Die Handlung an sich ist jedoch nur einfach gestrickt und fast beschämend, mit solchen Worten gekleidet zu sein.

Eine junge Frau - Mutter, Ehefrau - lebt ihr Leben zwischen Windeln, Milchpumpen und Aufräumen. Und damit scheint sie auch glücklich zu sein.
Sie findet ein Klagelied aus ihrer Jugendzeit wieder, was sie so sehr liebte. Damit beginnt eine Obsession. Sie interessiert sich nicht nur für ebendiese Schreiberin, Eibhlín Dubh, sondern verfällt ihr regelecht. Alle Gedanken, alles Tun kreist nur noch um dieses fremde, vergangene Leben. Dabei finden andere Personen in ihrem Leben nur am Rande Platz für ein, zwei Worte. Auch im Buch.
Die ganze Geschichte dreht sich ab dem Moment, der sehr früh ist, nur noch im Kreis.

Ich vergebe diese 3 Sterne nur für die absolut wunderschöne Schreibweise und für das Cover. Es tut mir von Herzen leid, dass die Geschichte der Poesie nicht standhält.