Die Suche nach dem perfekten Vater

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libby196 Avatar

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Lydia Schmölzls Roman "Ein guter Plan ist die halbe Liebe" nimmt die Leser:innen mit auf eine ungewöhnliche Reise durch die Gedankenwelt der Protagonistin Roxy. Die Geschichte dreht sich um die eigenständige 35-jährige Frau, die sich mit der Tatsache konfrontiert sieht, dass ihre "biologische Uhr" tickt und sie sich entscheiden muss, ob sie noch Kinder haben möchte.

Roxy, eine erfolgreiche Personalchefin, präsentiert sich als kalkuliert und berechnend in ihrem Vorhaben, einen Vater für ihr Kind zu finden, ohne dabei eine traditionelle Beziehung eingehen zu wollen. Die Idee, potenzielle Väter einem Test zu unterziehen, mag auf den ersten Blick witzig erscheinen, jedoch kam mir diese Herangehensweise sehr fragwürdig vor.

Der Roman ist in Roxys Ich-Perspektive verfasst und flüssig geschrieben, mit einem Hauch von Humor und Wortwitz. Trotzdem gerät die Geschichte mMn an einigen Stellen ins Stocken und lässt die Leser:innen mit dem Eindruck zurück, dass etwas Wesentliches fehlt.

Die Figuren des Romans sind weitgehend gut ausgearbeitet, aber die Hauptfigur Roxy wirkt zeitweise zu selbstbezogen und berechnend, was es mir schwer machte, eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen. Ihr Verhalten gegenüber den potenziellen Vätern und ihr Fokus auf Kontrolle und Rationalität machen sie auch nicht gerade sympathisch.

Trotz der originellen Grundidee und des flüssigen Schreibstils fand ich die Umsetzung steigerungsfähig - ich hatte mehr erwartet. Mir fehlten oft mehr Tiefe und Emotionen sowie eine stärkere Entwicklung der Hauptfigur.

Insgesamt bleibt "Ein guter Plan ist die halbe Liebe" ein Buch, das mit einer interessanten Ausgangssituation beginnt, aber leider keine Begeisterung bei mir auslösen konnte. Eine nette Unterhaltung für zwischendurch.