Gefühlschaos lebensecht geschildert

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heike lohr Avatar

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Die Farbe Rosarot des Covers verrät die Grundtendenz des Buches, das wirklich alles ein wenig positiv und optimistisch trotz der vielen Irrungen und Wirrungen sieht.
Das Buch wird aus Sicht der weiblichen Protagonistin in einer bestechenden, überzeugenden Ich-Form erzählt. Alles erzählt dieses Ich, manchmal auch erkklärend Vorgeschichten etc.
Die Schwester ist gut gezeichnet, die meiste Zeit fehlt die zweite Seite, die andere Perspektive auf die Schweser, weil die Ich-Erzählerin nur von ihrem Streit und dem Auseinanderleben mit der Schwester in gewisser Weise schwermütig geprägt ist.
Der Schwager ist zwar immer in Erzählungen und Gesprächen präsent, doch im Familienleben glänzt er meistens durch Abwesenheit. Roxy hat sich seinetwegen mit ihrer Schwester zerstritten. Val mit ihrer Fi ist gerade erst aus Amerika zurückgekehrt, doch beim Schleppen und Einräumen ist sie zumeist allein.
Roxy hat zwar drei Männer in ihrem Leben, ihren Ex, der gut im Reparieren ist, Max, mit welchem man gut argumentieren kann und dann der Arbeitskollege Dorian, der anscheinend mit ihr flirtet. Als dann noch die Frauenärztin kommentiert, dass Roxy sehr wenige Eizellen hat und sich überlegen soll, ob sie noch Kinder will, kommt es zu einer Kurzschlusshandlung. Sie macht sich daran, ihre drei Männer auf Vatertauglichkeit zu prüfen, was dann zu einem Fiasko führt.
Doch das Cover in rosarot mit gelben und orangen Kreislinien und mit der Frau, die uns den Rücken zukehrt, verweist auf ein versöhnliches Ende. Ein Teil des Endes bzw. wie es dann zu dem harmonischen Ende aller Beteiligten kommt, ist einfach ausgespart und nur angedeutet. Da bleibt der Phantasie der Leserinnen genug Raum für eigene Vorstellungen.
Genau dieses abrupte Aussparen, nachdem die Autorin so vieles klar und deutlich dargestellt hat, ist ein Bruch, der nicht zwingend notwendig ist. Mich hat es ein bisschen irritiert. Ein lesenwertes und humorvolles Buch, das erst am Ende die geheimen Eigenschaften und Talente der Hauptfiguren zeigt. Die gEschichte, der Erzählstil und die lebendigen, authentischen Personen überzeugen mich.