Origami-Gedichte
Das Cover von „Ein Herz aus Papier und Sternen“ von Cecilia Ahern zeigt einen zarten hellen Hintergrund auf dem kleine und filigran gefaltete Herzen zu sehen sind. Es entsteht das Gefühl, dass die Geschichte sehr sensibel und emphatisch geschrieben ist. Dieser Eindruck bestätigt sich ebenfalls in der Leseprobe.
Bereits in den ersten Zeilen ist erkennbar, dass die 32-jährige Pip im Auto auf dem Rücksitz zu finden ist, während ihre Mutter Josephine am Steuer sitzt, und Pips Tochter, die 16-jährige Bella, befindet sich auf dem Beifahrersitz. Dieses Bild ergibt sich auch, wenn der Leser in die Geschichte eintaucht.
Pip sieht aus dem Fenster und verliert sich in Träumereien. Beim aus dem Fenster schauen, versetzt sie sich in ihrer Fantasie in andere Menschen hinein, um vor ihrer eigenen Realität zu fliehen. Ihre Tagträume handeln von wahrer romantischer Liebe, an die sie auch nach einigen Tiefschlägen noch glaubt. Denn sie weiß, dass es die große Liebe gibt, da sie diese bereits einmal erlebt hat, bevor ihre Mutter und die Mutter ihres damaligen Freundes dafür gesorgt haben, dass das verliebte Paar sich nie wieder begegnet. Pip selbst sah sich mit 16 Jahren, als sehr befangen und sie hatte stets das Gefühl, die Augen der ganzen Welt wären auf sie gerichtet und würden sie beurteilen. Reumütig hielt sie den Kopf gesenkt, ein langes Shirt oder einen Pulli über den Po gezogen, für den Fall, dass jemand hinsah. Es war ihr peinlich, so jung schwanger zu sein.
Pip hat ein Hobby, denn Origami-Falten ist für sie die größte Leidenschaft. Als sie einen Packen von fünfhundert festen, hellweißen Blättern unter dem Arm trägt, sinniert sie über die vor ihr liegende Welt von Möglichkeiten. Als ihr Vater sie fragt, was sie dort mit sich trägt, erzählt sie nicht, dass es sich um Origami-Papier handelt. Pip fühlt sich von ihrer Familie ständig überwacht, doch wenn sie es ansprechen würde, gäbe es nur Ärger. Es würde ihr das Leben schwer machen, und sie ist definitiv ein Mensch, der Konfrontationen meidet. Sie hat sich nie aus der Abhängigkeit zu ihren Eltern begeben, sie hat kein Auto, keinen Führerschein. Ihre Mutter hat damals die Erziehung ihrer Tochter Bella übernommen und Pip wie ein kleines Kind behandelt.
Bisher ist es ihr Chef Krish, ein absoluter Familienmensch, vertrauenswürdiger Chef und grundsolide, der an der Tankstelle, der Ballybeg Service Station, in ihr mehr sieht. Er beschreibt sie als absolut zuverlässig, gewissenhaft und wunderbar im Umgang mit der Kundschaft und möchte ihr anbieten, dass er sie als Filialleiterin vorschlägt. Pip traut es sich jedoch nicht zu. Sie möchte lieber wieder in ihren alten Job in der Kantine des Observatoriums zurückkehren und dort zusammen mit Josephine, ihrer Mutter, arbeiten. Aktuell hat sie den Job aufgegeben, um Platz für ihre Tochter zu machen, die dort in den Ferien arbeitet. Als es um den Neubau ihres Hauses geht, hat Pip sich ein Zimmer ausgesucht, in dem sie leben möchte. Doch dann kommt ihre Tochter Bella dazwischen und möchte das Zimmer für sich selbst in Anspruch nehmen. Pip ist wieder ganz still. In ihren Tagträumen haben ihre Gedanken Flügel, im echten Leben sind diese gestutzt, und ihren Gedanken bleibt kaum Bewegungsfreiheit.
Ihre Tochter Bella genießt ihr Leben und sie ist wagemutig, sie überschreitet die Grenzen und sieht keine Schranken. Wenn es laut ist, schreit Bella noch lauter. Pips stellt mit tiefer Ehrfurcht und gleichzeitig großer Freude fest, dass ihre heranwachsende Tochter wie selbstverständlich immer mehr Raum einnimmt, während sie selbst ihr bereits alles gegeben hat. Sie hat Bella ihr ganzes Leben gewidmet, ihre Teenagerjahre, ihre Zwanziger, ihre gesamte Zukunft. Damals mit 16 Jahren, da war Pip glücklich. Als sie dann jedoch von ihrem Freund Jamie schwanger wurde, war ihr Leben, so wie sie es bis dato kannte vorbei. Die Eltern haben es so arrangiert, dass Jamie den kleinen Ort verlassen musste und nur selten zu Besuch kam. Jamie machte sich große Sorgen um Pip, fragte immer wieder, ob es ihr gut ging. Und in seine kleine Tochter Bella war er völlig vernarrt. Und obwohl ihre Situation ausweglos schien und sie beide auf schreckliche Weise auseinandergerissen worden waren, erfüllte sein Strahlen sie mit Hoffnung. Er war so voller Liebe für Bella.
Pips Mutter Josephine ist sehr dominant. Sie hat die Erziehung von Bella damals an sich gerissen, sie hält die Hand über Pips Angelegenheiten und gibt ihr kaum Raum zum Atmen. Ebenso sieht Pip ihren Vater und ist der Meinung, dass er aus dem gleichen Holz geschnitzt ist, wie ihre Mutter. Philip, Pips Vater, wartet nach ihrer Arbeit draußen im Wagen auf sie. Er arbeitet im Steinbruch und sie beschreibt ihn als schweigsamen Gesellen mit gewaltigen Pranken, der seine stumme Enttäuschung zeigt, die einzig und allein ihr gilt.
Der Vater von Jamie, Lorcan Murphy, also Bellas Großvater väterlicherseits ist in einen Konflikt geraten. Mehrere Gardaí umringen ihn und er hat einen roten Kopf vor Zorn, geballte Fäuste, einen verzerrten Mund und ist wutentbrannt. Er brüllt und reckt wiederholt die Faust in die Luft. Seit das Torfstechen aus Umweltschutzgründen verboten wurde, musste Ballybeg sich neu erfinden. Lorcan Murphy kann die Vergangenheit nicht loslassen. Seine Emotionen schlagen hoch, auf der einen Seite wird das Recht, Torf als Brennstoff für die Häuser zu stechen, verfochten, auf der anderen hält man mahnend den hohen
Preis des Ausgrabens für die Umwelt dagegen.
Nach den Erlebnissen des Tages ist Pip zittrig und fühlt sich vollkommen machtlos, deshalb wendet sie sich der einzigen Betätigung zu, die sie innerlich beruhigt und ihre Selbstbeherrschung stärkt – die Kunst der Origami-Gedichte.
Da ich schon einige Bücher von Cecilia Ahern kenne, weiß ich, dass sie einen wundervollen Schreibstil hat, was auch in der Leseprobe offensichtlich wird. Sie schreibt sehr tiefgründig und es ist spürbar, dass so einiges mehr hinter dem Verhalten von Pip und ihren Wünschen für die Zukunft steht. Ich mag Bücher, die geradezu einladen, einen systemischen Blick auf das Familien- bzw. Sozialsystem zu werfen und gewissen Strukturen und Dynamiken zu erkennen. Da dies bereits anklingt, dieser Konflikt, den Pip mit sich trägt, dass ihre Mutter immer noch die Entscheidungen für sie trägt sowie die Verantwortung für Tochter Bella übernimmt, wird dieses Buch wahrscheinlich ein neues Highlight werden. Ich möchte gern erfahren, wie es mit der Familiendynamik weitergeht, ob Pip es schafft, sich aus den Fesseln ihrer Mutter zu lösen und vielleicht sogar die Liebe ihres Lebens finden wird.
Bereits in den ersten Zeilen ist erkennbar, dass die 32-jährige Pip im Auto auf dem Rücksitz zu finden ist, während ihre Mutter Josephine am Steuer sitzt, und Pips Tochter, die 16-jährige Bella, befindet sich auf dem Beifahrersitz. Dieses Bild ergibt sich auch, wenn der Leser in die Geschichte eintaucht.
Pip sieht aus dem Fenster und verliert sich in Träumereien. Beim aus dem Fenster schauen, versetzt sie sich in ihrer Fantasie in andere Menschen hinein, um vor ihrer eigenen Realität zu fliehen. Ihre Tagträume handeln von wahrer romantischer Liebe, an die sie auch nach einigen Tiefschlägen noch glaubt. Denn sie weiß, dass es die große Liebe gibt, da sie diese bereits einmal erlebt hat, bevor ihre Mutter und die Mutter ihres damaligen Freundes dafür gesorgt haben, dass das verliebte Paar sich nie wieder begegnet. Pip selbst sah sich mit 16 Jahren, als sehr befangen und sie hatte stets das Gefühl, die Augen der ganzen Welt wären auf sie gerichtet und würden sie beurteilen. Reumütig hielt sie den Kopf gesenkt, ein langes Shirt oder einen Pulli über den Po gezogen, für den Fall, dass jemand hinsah. Es war ihr peinlich, so jung schwanger zu sein.
Pip hat ein Hobby, denn Origami-Falten ist für sie die größte Leidenschaft. Als sie einen Packen von fünfhundert festen, hellweißen Blättern unter dem Arm trägt, sinniert sie über die vor ihr liegende Welt von Möglichkeiten. Als ihr Vater sie fragt, was sie dort mit sich trägt, erzählt sie nicht, dass es sich um Origami-Papier handelt. Pip fühlt sich von ihrer Familie ständig überwacht, doch wenn sie es ansprechen würde, gäbe es nur Ärger. Es würde ihr das Leben schwer machen, und sie ist definitiv ein Mensch, der Konfrontationen meidet. Sie hat sich nie aus der Abhängigkeit zu ihren Eltern begeben, sie hat kein Auto, keinen Führerschein. Ihre Mutter hat damals die Erziehung ihrer Tochter Bella übernommen und Pip wie ein kleines Kind behandelt.
Bisher ist es ihr Chef Krish, ein absoluter Familienmensch, vertrauenswürdiger Chef und grundsolide, der an der Tankstelle, der Ballybeg Service Station, in ihr mehr sieht. Er beschreibt sie als absolut zuverlässig, gewissenhaft und wunderbar im Umgang mit der Kundschaft und möchte ihr anbieten, dass er sie als Filialleiterin vorschlägt. Pip traut es sich jedoch nicht zu. Sie möchte lieber wieder in ihren alten Job in der Kantine des Observatoriums zurückkehren und dort zusammen mit Josephine, ihrer Mutter, arbeiten. Aktuell hat sie den Job aufgegeben, um Platz für ihre Tochter zu machen, die dort in den Ferien arbeitet. Als es um den Neubau ihres Hauses geht, hat Pip sich ein Zimmer ausgesucht, in dem sie leben möchte. Doch dann kommt ihre Tochter Bella dazwischen und möchte das Zimmer für sich selbst in Anspruch nehmen. Pip ist wieder ganz still. In ihren Tagträumen haben ihre Gedanken Flügel, im echten Leben sind diese gestutzt, und ihren Gedanken bleibt kaum Bewegungsfreiheit.
Ihre Tochter Bella genießt ihr Leben und sie ist wagemutig, sie überschreitet die Grenzen und sieht keine Schranken. Wenn es laut ist, schreit Bella noch lauter. Pips stellt mit tiefer Ehrfurcht und gleichzeitig großer Freude fest, dass ihre heranwachsende Tochter wie selbstverständlich immer mehr Raum einnimmt, während sie selbst ihr bereits alles gegeben hat. Sie hat Bella ihr ganzes Leben gewidmet, ihre Teenagerjahre, ihre Zwanziger, ihre gesamte Zukunft. Damals mit 16 Jahren, da war Pip glücklich. Als sie dann jedoch von ihrem Freund Jamie schwanger wurde, war ihr Leben, so wie sie es bis dato kannte vorbei. Die Eltern haben es so arrangiert, dass Jamie den kleinen Ort verlassen musste und nur selten zu Besuch kam. Jamie machte sich große Sorgen um Pip, fragte immer wieder, ob es ihr gut ging. Und in seine kleine Tochter Bella war er völlig vernarrt. Und obwohl ihre Situation ausweglos schien und sie beide auf schreckliche Weise auseinandergerissen worden waren, erfüllte sein Strahlen sie mit Hoffnung. Er war so voller Liebe für Bella.
Pips Mutter Josephine ist sehr dominant. Sie hat die Erziehung von Bella damals an sich gerissen, sie hält die Hand über Pips Angelegenheiten und gibt ihr kaum Raum zum Atmen. Ebenso sieht Pip ihren Vater und ist der Meinung, dass er aus dem gleichen Holz geschnitzt ist, wie ihre Mutter. Philip, Pips Vater, wartet nach ihrer Arbeit draußen im Wagen auf sie. Er arbeitet im Steinbruch und sie beschreibt ihn als schweigsamen Gesellen mit gewaltigen Pranken, der seine stumme Enttäuschung zeigt, die einzig und allein ihr gilt.
Der Vater von Jamie, Lorcan Murphy, also Bellas Großvater väterlicherseits ist in einen Konflikt geraten. Mehrere Gardaí umringen ihn und er hat einen roten Kopf vor Zorn, geballte Fäuste, einen verzerrten Mund und ist wutentbrannt. Er brüllt und reckt wiederholt die Faust in die Luft. Seit das Torfstechen aus Umweltschutzgründen verboten wurde, musste Ballybeg sich neu erfinden. Lorcan Murphy kann die Vergangenheit nicht loslassen. Seine Emotionen schlagen hoch, auf der einen Seite wird das Recht, Torf als Brennstoff für die Häuser zu stechen, verfochten, auf der anderen hält man mahnend den hohen
Preis des Ausgrabens für die Umwelt dagegen.
Nach den Erlebnissen des Tages ist Pip zittrig und fühlt sich vollkommen machtlos, deshalb wendet sie sich der einzigen Betätigung zu, die sie innerlich beruhigt und ihre Selbstbeherrschung stärkt – die Kunst der Origami-Gedichte.
Da ich schon einige Bücher von Cecilia Ahern kenne, weiß ich, dass sie einen wundervollen Schreibstil hat, was auch in der Leseprobe offensichtlich wird. Sie schreibt sehr tiefgründig und es ist spürbar, dass so einiges mehr hinter dem Verhalten von Pip und ihren Wünschen für die Zukunft steht. Ich mag Bücher, die geradezu einladen, einen systemischen Blick auf das Familien- bzw. Sozialsystem zu werfen und gewissen Strukturen und Dynamiken zu erkennen. Da dies bereits anklingt, dieser Konflikt, den Pip mit sich trägt, dass ihre Mutter immer noch die Entscheidungen für sie trägt sowie die Verantwortung für Tochter Bella übernimmt, wird dieses Buch wahrscheinlich ein neues Highlight werden. Ich möchte gern erfahren, wie es mit der Familiendynamik weitergeht, ob Pip es schafft, sich aus den Fesseln ihrer Mutter zu lösen und vielleicht sogar die Liebe ihres Lebens finden wird.