Pip will endlich auf eigenen Beinen stehen dürfen

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karschtl Avatar

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4,5 Sterne

Gleich in der ersten Szene des Buches werden die "Machtverhältnisse" in der Familie klar: die Großmutter fährt das Auto, Enkelin Isabella auf dem Beifahrersitz und Mutter Pip auf der Rückbank.
Zurückgesetzt wurde Pip schon ihr ganzes Leben. Oder spätestens seit sie mit 16 schwanger wurde und ihre Mutter fortan jegliche Entscheidung für sie übernahm. Sie wurde regelrecht kleingehalten von ihren Eltern (im Grunde von ihrer Mutter, aber ihr Vater wehrte sich nie gegen deren Entscheidungen und setzte sich mal für seine Tochter ein).

Das war manchmal schon recht schwer zu lesen musste ich gestehen, weil ich regelrecht mitgelitten habe mit Pip. Sie war keinerlei körperlicher Gewalt ausgesetzt und hatte eigentlich auch alles was man zum Leben braucht. Aber diese jahrelange Einmischung und Manipulation ihrer Mutter ist in meinen Augen schon als psychische Gewalt einzustufen.

Irgendwann fällt das auch Pip auf, und bestärkt vom Ratschlag eines neuen Freundes (jeden Tag nur eine Kleinigkeit ändern und besser machen) versucht sie endlich, aus ihrem Hamsterrad auszubrechen. Allerdings wird das kein Spaziergang werden...

Ich habe mich total in die Welt von Pip und all den anderen einfühlen können. Nachdem bei Cecelia Ahern auch nicht immer alles mit Friede Freude Eierkuchen endet, wusste ich auch tatsächlich nicht was mich am Ende erwarten würde. Aber selbstverständlich habe ich mit Pip mitgebangt und auf ein besseres, selbstbestimmtes Leben für sie gehofft.