Vielschichtiger als erwartet
Es gibt Autoren, die man immer wieder an einem ihrer Werke messen wird – Cecelia Ahern ist sicher eine davon. Zugleich ist sie aber auch eine Autorin, deren Werken man den Tiefgang abspricht, und ihr damit (zumindest in gewisser Weise) unrecht tut.
Bei „Ein Herz aus Papier und Sternen“ ist nicht alles eitel Sonnenschein: Pip lebt in einem typisch irischen Dorf, vieles ist traditionell (etwa, wie man Geld verdient, wie man heizt, Familienbande) und doch auch nicht (wegen der „Schande“, zu früh schwanger geworden zu sein, lebt Pip im wahrsten Sinne des Wortes ein Leben im Verborgenen). Als sie auf der Arbeit Io begegnet, einem Astronomen, der für einige Zeit im Ort arbeitet, scheinen sich Pip neue Möglichkeiten zu eröffnen …
Von der eigentlichen Handlung sei gar nicht mehr verraten, doch um sie geht es in der Geschichte letztlich auch nur bedingt. Vielmehr erwähnt Ahern, dass der Ort Ballybeg, in dem sie ihre Geschichte spielen lässt, zwar fiktiv sei, aber es natürlich Ähnlichkeiten gebe (und in der Tat gibt es im Südwesten einen gleichnamigen Ort, der gar nicht so weit weg ist von einer im Roman erwähnten Stelle), und tatsächlich scheint sie die Handlung für eine „Gesellschaftsanalyse“, vielleicht sogar „-kritik“ heranzuziehen. Denn hier werden zahlreiche „irische Themen“ behandelt: Torfabbau, Steinbrüche, die Art, wie man Geld verdient bzw. es künftig tun wird, schwierige Familienkonstellationen (man nimmt der Tochter deren Kind mehr oder minder weg, lässt die „Schande“ nicht stattfinden, stellt sich beinah trotzig gegen die Verhältnisse), daraus resultierende schwierige Existenzen (Wie muss man sich vorkommen, wenn man sich wie Pip einfach nur wegducken will vor dem Leben wegen eines Fehlers, den man als Teenager gemacht hat?) – ja, manch eine(r) hat ein romantisches Bild von Irland, das kann aber eine Kehrseite haben (auch wenn Irland manchmal moderner scheint als Deutschland). Dass Pip sich mit Origami beschäftigt, ist sicher mit Bedacht gewählt: Durch das Falten kann man manches verbergen bzw. das Gesamtbild ist vielschichtig (da wären wir wieder bei den oben bereits angerissenen Themen). Letztlich sind alle Figuren Opfer der Geschehnisse – Pip, ihr Vater, ihre Mutter, Bella … jede(r) auf andere Art, mal mehr, mal weniger offensichtlich – und erst, wenn jede(r) in ihr/ihm gemäßer Art lebt, kommt wieder alles ins Lot. Natürlich ist das bei Pip am offensichtlichsten, ihre Geschichte erinnert fast ein wenig an „Phoenix aus der Asche“ (womit man wieder beim Torfverbrennen wäre) – vielleicht interpretiere ich zu viel da rein und „Ein Herz aus Papier und Sternen“ ist eine gut erzählte, flüssig lesbare banale „Finde dich selbst“-Story, doch Ahern scheint sich zu emanzipieren, von eben ihren bisherigen Erfolgsgeschichten, sie wird (gesellschafts-)kritischer, politischer – und ist damit Pip vielleicht in manchen Punkten ähnlicher als man zunächst denken mag.
Bei „Ein Herz aus Papier und Sternen“ ist nicht alles eitel Sonnenschein: Pip lebt in einem typisch irischen Dorf, vieles ist traditionell (etwa, wie man Geld verdient, wie man heizt, Familienbande) und doch auch nicht (wegen der „Schande“, zu früh schwanger geworden zu sein, lebt Pip im wahrsten Sinne des Wortes ein Leben im Verborgenen). Als sie auf der Arbeit Io begegnet, einem Astronomen, der für einige Zeit im Ort arbeitet, scheinen sich Pip neue Möglichkeiten zu eröffnen …
Von der eigentlichen Handlung sei gar nicht mehr verraten, doch um sie geht es in der Geschichte letztlich auch nur bedingt. Vielmehr erwähnt Ahern, dass der Ort Ballybeg, in dem sie ihre Geschichte spielen lässt, zwar fiktiv sei, aber es natürlich Ähnlichkeiten gebe (und in der Tat gibt es im Südwesten einen gleichnamigen Ort, der gar nicht so weit weg ist von einer im Roman erwähnten Stelle), und tatsächlich scheint sie die Handlung für eine „Gesellschaftsanalyse“, vielleicht sogar „-kritik“ heranzuziehen. Denn hier werden zahlreiche „irische Themen“ behandelt: Torfabbau, Steinbrüche, die Art, wie man Geld verdient bzw. es künftig tun wird, schwierige Familienkonstellationen (man nimmt der Tochter deren Kind mehr oder minder weg, lässt die „Schande“ nicht stattfinden, stellt sich beinah trotzig gegen die Verhältnisse), daraus resultierende schwierige Existenzen (Wie muss man sich vorkommen, wenn man sich wie Pip einfach nur wegducken will vor dem Leben wegen eines Fehlers, den man als Teenager gemacht hat?) – ja, manch eine(r) hat ein romantisches Bild von Irland, das kann aber eine Kehrseite haben (auch wenn Irland manchmal moderner scheint als Deutschland). Dass Pip sich mit Origami beschäftigt, ist sicher mit Bedacht gewählt: Durch das Falten kann man manches verbergen bzw. das Gesamtbild ist vielschichtig (da wären wir wieder bei den oben bereits angerissenen Themen). Letztlich sind alle Figuren Opfer der Geschehnisse – Pip, ihr Vater, ihre Mutter, Bella … jede(r) auf andere Art, mal mehr, mal weniger offensichtlich – und erst, wenn jede(r) in ihr/ihm gemäßer Art lebt, kommt wieder alles ins Lot. Natürlich ist das bei Pip am offensichtlichsten, ihre Geschichte erinnert fast ein wenig an „Phoenix aus der Asche“ (womit man wieder beim Torfverbrennen wäre) – vielleicht interpretiere ich zu viel da rein und „Ein Herz aus Papier und Sternen“ ist eine gut erzählte, flüssig lesbare banale „Finde dich selbst“-Story, doch Ahern scheint sich zu emanzipieren, von eben ihren bisherigen Erfolgsgeschichten, sie wird (gesellschafts-)kritischer, politischer – und ist damit Pip vielleicht in manchen Punkten ähnlicher als man zunächst denken mag.