Endzeitroman oder Portrait einer Familie?

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rebekka Avatar

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Gar keine Frage: diese Leseprobe macht neugierig auf das weitere Geschehen. Was passiert, wenn sich die Erdrotation verlangsamt, der Tag plötzlich fast eine Stunde länger ist und die Schwerkraft sich verstärkt? Wie wirkt sich das auf die Natur, auf das Wetter, auf die Tiere und die Menschen aus? Das sind Fragen, die man sich unwillkürlich stellt, wenn man mit einer solchen gravierenden Veränderung konfrontiert wird - unabhängig davon, ob so etwas überhaupt möglich ist.

Allerdings macht ich der Einführungstext für das Buch skeptisch. Der Vater wendet sich offenbar einer anderen Frau zu und die Mutter wird depressiv. Es folgt die Frage: "Was geschieht mit einer Familie, wenn sich plötzlich das Gefüge um sie herum verschiebt? Was könnte verhängnisvoller sein als der Zerfall einer Ehe? Was bewegender als die Gefühle eines verunsicherten Teenagers? ". Ehrlich, diese Fragen würden mir bei einer solchen Katastrophe nicht als erstes durch den Kopf gehen - und die Antworten interessieren mich auch wenig. Wenn sich also die Autorin mehr mit den Problemen dieser speziellen Familie befasst als mit denen der gesamten Menschheit, dann will ich dieses Buch gewiss nicht lesen. Science fiction und Endzeitroman : Ja gerne! Portrait einer Familie: Nein danke!