Hochinteressant, informativ und humorvoll

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„Ein Keim kommt selten allein“ ist ein Sachbuch, das sich ganz dem Thema Mikroorganismen widmet. Der Autor und Mikrobiologe Prof. Dr. Markus Egert erläutert, warum manche Mikroorganismen in perfekter Symbiose mit uns Menschen leben und wichtig für uns sind, wohingegen mache fiese Mikroben uns an die Existenz wollen und wir uns unbedingt schützen müssen. Außerdem klärt er so manchen Mythos auf, der sich rund um die winzigen Lebewesen, die sich auf uns, in uns und überall um uns herum befinden, rankt. Ebenso werden viele Lebensbereiche beleuchtet und erläutert, welche Gefahren uns dort erwarten können und auch, wie wir uns effektiv vor diesen schützen können.

Bevor ich das Buch gelesen habe, hatte ich kein spezielles Interesse an der Mikrobiologie. Doch schon nach wenigen Seiten musste ich feststellen, dass dieses Thema viel mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihm die meisten von uns widmen. Der Autor vermittelt mit viel Charme und Witz allerlei Informationen rund um diese Kleinstlebewesen. Neben rein sachlichem Hintergrundwissen werden auch verschiedene Lebensbereiche näher beleuchtet. Das ist zum einen wirklich hochinteressant zum anderen aber sorgt es für ein wenig Unwohlsein, da hierdurch gezeigt wird, dass es wirklich keinen einzigen Lebensbereich gibt, in dem wir nicht mit diesen Mini-Lebewesen in Berührung kommen.
Auf dem Cover heißt es „Dieses Buch macht Putzmuffel froh — und Hygienefanatiker ebenso!“. Dem kann ich leider nicht ganz zustimmen. Während ich das Buch gelesen habe hatte ich so manche echte Schockmomente. Auch wenn Herr Egert versichert, dass für „normale“ Menschen viele der Gefahren einfach von unserem Körper vollautomatisch abgewehrt werden und „nur“ Schwangere, Immunschwache oder Kinder besondere Vorsicht walten lassen müssten, bleibt ein gewisser Grad an Unwohlsein bestehen. Als Resultat habe ich die eine oder andere Angewohnheit abgelegt und achte nun gerade im kritischen Bereich der Küche und beim Hantieren mit potentiell „gefährlichen“ Lebensmitteln strickt auf umfassende Hygienemaßnahmen.
Der Autor verweist auch darauf, dass noch große Teile dieses Fachbereich weitestgehend unerforscht sind und viele offene Fragen wichtige Rückschlüsse auf uns zulassen. Wir können also schon gespannt sein, welche bahnbrechenden Erkenntnisse uns aus diesem Bereich noch erwarten.

Dieses Buch ist wohl eines der unterhaltsamsten Sachbücher, die ich je gelesen habe. Ich bin voll und ganz von diesem Buch überzeugt und würde es jederzeit, uneingeschränkt weiterempfehlen. Es wäre zu begrüßen, wenn mehr Menschen über die Notwendigkeit und die Gefahren dieser Kleinstlebewesen informiert wären und auch der Hygiene im Alltag mehr Beachtung schenken würden.