Herz oder Hirn

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Kurz nachdem ihr langjähriger Freund Charlotte einen Heiratsantrag gemacht hat, ruft der Tod ihrer Tante Helen sie in die schottischen Highlands. Dort begegnet sie Matt wieder, dem Sohn des Hausverwalters Helens. Nach und nach öffnet er ihr die Augen dafür, was im Leben wirklich wichtig sein sollte.
Das führt dazu, dass sie nicht nur die Beziehung zu ihrem Verlobten überdenkt, sondern sich ihrer Vergangenheit stellt und dadurch einige unliebsame Entdeckungen darüber macht. Glücklicherweise hat Helen aus dem Jenseits heraus noch ein Ass im Ärmel, welches letztendlich Charlotte zur entscheidenden Wendung ihres Lebensweges verhilft.

Mein Eindruck:
Schon alleine die Namen der Hauptpersonen machen Spaß. Zuallererst Charlotte (in London) bzw. Charly (in Schottland), - einerseits spröde, andererseits natürlich und unbefangen. Dann Matt (kurz, knapp und burschikos) und schließlich Francis, - Upper Class mit dem sprichwörtlichen "Stock im Hintern". Wie die Namensgebung wirkt die ganze Handlung ein bisschen wie am Reißbrett konstruiert; aber wer hat behauptet, dass man es in Fertighäusern nicht sehr gemütlich haben kann, wenn nur das Ambiente und die Einrichtung stimmen. Und diese stimmen bei "Ein Kuss in den Highlands" von Beginn bis zu dem leider sehr schnellen Ende. Die Figuren sind zwar stereotyp, aber schön und witzig gezeichnet. Das gilt auch für die Nebendarsteller. Egal, ob tumber Fußballspieler, schwuler Galerist, zickige (Bald-)Schwiegermutter, überdrehte Hochzeitsplanerin oder Verwalter mit Herz, - sie alle verfügen über den Charme, den das Personal für eine Frauenkomödie benötigt. Der Schreibstil ist einfach, aber nicht langweilig, dadurch ist die Handlung auch nach des Tages Mühen leicht zu erfassen.
Der richtige Schmöker für einen kuscheligen Herbstabend auf weibliche Art (ich glaube, auf diesen Teil der Menschheit ist die Leserschaft beschränkt): Decke, Socken, Plätzchen, Kerze und dieses Buch.

Fazit:
Einfach mit Schuss bzw. Tee mit Whisky

4 Sterne