Ein wundervoller Roman

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mrsamy Avatar

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Teddi hat in ihrem Leben schon viel erreicht. Sie hatte das große Glück und konnte ihre Leidenschaft zum Beruf machen. Denn Teddi hat ein ganz besonderes Talent: Wie keine Zweite versteht sie es, alten Möbeln, die scheinbar schon die besten Tage hinter sich haben, wieder neues Leben einzuhauchen. In Charleston hat sie ihren eigenen kleinen Laden, den sie liebt, wie fast nichts auf der Welt. Doch oft denkt sie an ihre Familie und auch an die Vergangenheit. Teddi wuchs auf einer Farm am Waldesrand auf. Eigentlich hatte sie eine zufriedene Kindheit. Ihr Vater war liebevoll und mit ihrem Bruder Josh hatte sie eine enge Verbindung. Nur ihre Mutter konnte sie nie richtig verstehen, vielleicht gerade, weil auch ihre Mutter Teddi nie verstand. Ihre Berufswahl ist ihr lange fremd geblieben, viel lieber hätte sie ihre Tochter an der Sekretärinnenschule gesehen. Als Teddi bereits als junge Frau in Charleston lebt, bricht ein Unglück über die Familie herein: Ihr Bruder Josh verschwindet und auch Jahre später fehlt jeder Spur von ihm. Oft überfällt Teddi die Erinnerung an ihren Bruder und sie kann einfach nicht glauben, dass er womöglich nicht mehr am Leben ist.

„Ein Laden, der Glück verkauft“ ist ein wundervoller Roman der Autorin Beth Hoffman. Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig, ihre Sprache eindringlich. Ist man einmal eingetaucht in Teddis Geschichte, gelingt es nur noch schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Teddi führt als Ich-Erzähler durch die Handlung, die von der Gegenwart immer wieder in die Vergangenheit führt. Dies geschieht ausnahmslos immer an den richtigen Stellen. Auch gelingt es Hoffman, stets eine gewisse Grundspannung zu halten. Dabei steht nicht nur die Frage, was mit Teddis Bruder geschah, im Raum, gleichzeitig möchte man auch mehr über ihre Familie wie auch ihr Leben in Charleston erfahren. Oftmals werden dem Leser kleine Details vorenthalten, erst einige Kapitel später erfährt man dann davon, so sind auch kurze Spannungsbögen garantiert. Die Charaktere sind sehr gut ausgestaltet. Sie besitzen ein Eigenleben, und ein jeder ist als eigenständiges Individuum wahrnehmbar. Besonders gut hat mir gefallen, dass es in diesem Roman einmal vordergründig nicht um die Liebe (zu einem Mann) ging. Natürlich steht auch hier die Liebe im Vordergrund, aber es ist eine andere Liebe, die zu ihrer Familie, zu ihrem Bruder und auch zu ihrem Laden. Für mich war dieser Roman ein wunderbares Leseereignis und er verdient daher fünf Sterne.