Feiner Schmöker

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hybris Avatar

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Teddi Overman aus Kentucky will nur Eines:

Alte Möbel restaurieren. Ihre Eltern drängen zur Vernunft, doch auf eine klassische Lehre, Sicherheit, hat das Mädchen keine Lust. Als Mr Palmer aus Charleston des Weges kommt, wird Teddis Traum zur Realität - der Palmer'sche Laden ist genau das, was die Heldin sich immer gewünscht hat. Aber ein Trauma aus der Vergangenheit überschattet das Leben der Protagonistin, erklärt vielleicht auch ihr Faible für Vergangenes: Einst verschwand ihr geliebter Bruder spurlos. Das grosse Vorbild, der naturverbundene Josh.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen und meine Erwartungen sogar noch übertroffen, da es sich um keine Kitschstory handelt, sondern um eine Erzaehlung mit Tiefgang, die auch vor konfliktreichen Szenarien nicht Halt macht. Familiengeschichte, Drama, Coming of Age story - you name it! Es wird gezeigt, wie sehr eine bestimmte Beziehungsstruktur und ein eher unglückliches Elternhaus einen Menschen prägen kann. Dies fand ich sehr anrührend.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und zuweilen sogar etwas ausufernd, die Figuren sind gut gezeichnet. Der Verlauf der Handlung war geschickt konstruiert, sodaß auch Wendungen plausibel erschienen.

"Ein Laden, der Glück verkauft" ist wohl in erster Linie Frauenliteratur, aber auf keinen Fall dem chicklit -Genre zuzuordnen.
Es ist ein nachdenklich machendes Buch, aber zugleich auch eine unterhaltsame Lektüre, die ich empfehlen kann!