Mallorquinische Affäre

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Die Leseprobe und das schöne Cover versprechen eine sommerliche Urlaubslektüre Die Autorin versteht es, farbig und sinnlich die Landschaft und Atmosphäre der Insel zu vermitteln. Man riecht und schmeckt förmlich die blühenden Gärten und Orangenbäume. Bei Sonnenaufgang wenn die Insel erwacht, sich auf den Weg zu machen und duftende Brötchen fürs Frühstück zu holen. Was gibt es besseres? (Die Beschreibung hat mich so animiert, das ich mich selbst früh morgens auf den weg in die Bäckerei gemacht habe :-)
Beim Inhalt des Buches bin ich gespalten. Eine über 40jährige Frau beginnt ein Verhältnis zu einem 17 Jährigen, noch dazu dem Freund ihrer Stieftochter.
Ich kann das schwer nachvollziehen. Entweder sie ist schon lange auf der Suche nach einem Kick oder entsprechend veranlagt. Als sie ihn das erste Mal sieht, ist sie hin und weg??!! Ehemann und Stieftocher bemerken anscheinend nichts.Fast auf jeder Seite eine Huldigung seiner wundervollen Muskeln, die sich unter dem Shirt abzeichnen oder ganz in Natura glänzen. Nervig. Die beiden beginnen eine Beziehung. Wenn es denn schon so sein muss, könnte man die Geschichte etwas feinsinniger inszenieren. Die sexuellen Begegnungen sowie auch andere Szenen sind derb und abstoßend beschrieben. Wie so oft, wäre auch hier weniger- mehr gewesen. Das Buch ist eher etwas für Fans von Charlotte Roche, aber das ist an Hand des Klappentextes ja nicht ersichtlich.
Zwei Punkte für das tolle Mallorca-Feeling und einen Punkt für die Überraschung ganz am Ende des Buches (die Bar, die es nicht mehr gibt) Wusste der Ehemann die ganze Zeit Bescheid?