Eine Liebesgeschichte mit Hindernissen

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"Sunset River - Ein neues Leben" ist der zweite Teil der Sunset-River-Trilogie von Josefine Weiss. Die Hauptrollen spielen die 31-jährige Grundschullehrerin Isobel Redburn und der Diner-Besitzer Michael Truston. Allerdings gestaltet sich der Verlauf ihrer Liebesgeschichte ziemlich holprig, denn besonders Michael fällt es schwer, sich voll und ganz auf Isobel einzulassen. Grund dafür ist der Tod seiner Frau Bee vor vier Jahren, den er noch nicht verarbeitet hat. Dabei schien in Teil 1 zwischen ihm und Isobel alles sehr vielversprechend, bis er sie nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht einfach hat sitzen lassen. Viele seiner Handlungen mögen zwar stellenweise nachvollziehbar sein, kratzen aber deutlich an seinen Sympathiepunkten, denn so eine Behandlung hat Isobel, die immerhin für sich versucht, eine klare Grenze zu ziehen, nicht verdient. Dass sie dennoch manchmal schwach wird und das Interesse an Michael weiterhin bestehen bleibt, kann man ihr nicht übel nehmen. Insgesamt fand ich es stellenweise dennoch anstrengend, dem Liebeswirrwarr zu folgen und Michaels Handlungen weiter zu tolerieren. Dafür entschädigt haben die Nebenhandlungen, die für die nötige Spannung abseits dieser komplizierten Beziehung gesorgt haben. Denn gerade Isobel sieht sich neben der verworrenen Liebesgeschichte zu Michael auch noch mit familiären Differenzen konfrontiert. Dabei gibt es Parallelen zu Geschichten, die im ersten Teil bereits erzählt wurden und bei Isobel alte Wunden wieder aufreißen.
Sprachlich fährt der Roman fort, wie man es aus dem ersten Teil gewohnt ist und erzählt abwechselnd in 22 Kapiteln aus der Sicht von Isobel und Michael. Ich habe Teil zwei förmlich verschlungen und bin auf das Ende der Liebesgeschichte in Teil 3 gespannt.