Virginia Woolf weiter geführt, unterhaltsam und inspirierend
Was ist es, was Virginia Woolf meint, wenn sie „A Room of One’s Own” fordert? Die Erzählerin des Romans ist etwas salopp gesagt, eine Schriftstellerin, die nach der Baby-/Kinderpause und einem festen Job, der regelmäßiges Gehalt einbringt, wieder zum kreativen Schreiben zurückfinden will. Sie nimmt uns mit auf ihre Suche nach einem Ort, an dem sie schreiben kann, doch ist es wirklich dieser Ort zum Schreiben, den sie sucht? Sie kauft ein heruntergekommenes Haus in Südfrankreich und wird besessen von Instandsetzung, Design, Erhaltung, Handwerkern, Innenarchitekten … Mit dem Lesen entsteht bei mir die Sehnsucht, auch einen Raum zu schaffen, ich überlege, was ich brauche, konkret und immateriell, so wie die Erzählerin. Sie erzählt von ihrer Zeit in Frankreich und ihrer Zeit in Norwegen, alleine und mit ihrer Familie, vom Schreiben, vom Suchen und Finden und von vielen literarischen Frauen weltweit, die ihre Räume suchten, kreierten, hart dafür arbeiteten und oft fanden. Die Kreativität bezieht sich hier auf das Leben selbst, nicht nur auf das literarische Werk, Schriftstellerin zu werden und zu bleiben. Der Roman ist unterhaltsam und inspirierend, er macht Mut und Lust auf ganz viel Kreativität, den Ballast aufzuräumen, sich zu befreien, Plätze für sich und die Familie zu bauen und zu schreiben.