Zwischen Rebellion und Verlangen

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"Ein Regenbogen für den Schah: Luk & Galiano" von Elyseo da Silva spielt im Köln der späten 1960er Jahre. Lukas und Max lernen sich in einer Zeit des politischen Umbruchs und der aufkeimenden 68er-Bewegung kennen. Lukas kämpft mit der strengen Erziehung seines Vaters, während Max sich mit seinen aufkeimenden Gefühlen für seinen besten Freund auseinandersetzt. Die Liebesgeschichte wird zunehmend durch die politischen Unruhen und Luks neue Freundschaft mit der Sozialistin Roswitha beeinflusst.

Elyseo gelingt es, die Atmosphäre der 60er Jahre authentisch einzufangen. Der Roman beleuchtet die Herausforderungen, denen homosexuelle Paare damals ausgesetzt waren, und schildert die tiefen Gefühle zwischen Lukas und Max auf eine berührende Weise.

Allerdings weist die Geschichte auch Schwächen auf. Der Roman greift viele Themen auf – von politischer Gewalt bis hin zu familiären Konflikten –, die oft sprunghaft und unvollständig behandelt werden. Wichtige Szenen gehen im Erzähltempo verloren, was den Lesefluss stört. Zudem wirken die Zeitsprünge abrupt, wodurch die Handlung stellenweise fragmentarisch erscheint.

Was als emotional starke Geschichte beginnt, verliert im Verlauf an Spannung. Dennoch bleibt das Buch für Lesende interessant, die sich für die 68er-Bewegung interessieren. Die Liebesgeschichte zwischen Lukas und Max berührt und bietet einen wertvollen Einblick in die Herausforderungen der damaligen Zeit. Ein Roman mit viel Potenzial, der aber unter einer Überfrachtung von Themen leidet.