Charmanter Roadmovie zwischen zwei Buchdeckeln

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savanna Avatar

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Ich hatte bei 'Ein seltsamer Ort zum Sterben' sofort eine Mischung aus den beiden Büchern 'Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand' und 'Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen' vor Augen. Zwar spielt keines der letztgenannten Bücher in Norwegen, aber dennoch gibt es Parallelen, die mich höchst neugierig machen.

Im Zentrum dieses Romans steht ein 82jähriger Witwer, der New York verlässt, um zu seiner Enkelin nach Oslo zu ziehen. Dieser Schritt soll der drohenden Einsamkeit vorbeugen, denn seine Enkelin ist schwanger und möchte den Großvater in Zukunft aus diversen Gründen nahe bei sich haben.

In der Wohnung seiner Enkelin kommt es jedoch bald zu einem Vorfall, der skurril und erschreckend zugleich ist. Eine Nachbarin ausländischer Herkunft mitsamt ihrem etwa 8jährigen Sohn findet Zuflucht bei Sheldon, während sie auf der Flucht sind vor einigen erbosten Männern. Erst versteckt Sheldon die beiden in der Wohnung, dann kommt es zu einer hastigen Flucht des alten Mannes mit dem kleinen Jungen. Damit ist wohl der Startschuss gefallen zu einer Art Roadmovie zwischen zwei Buchdeckeln...

Besonders charmant an dieser Neuerscheinung finde ich das Coverbild: Der Junge, der wie ein Wikinger einen gehörnten Helm trägt. Die blau-graue Gestaltung mit einem leuchtend skandinavischem Haus als Eyecatcher.

Der aus den USA stammende und nun in Norwegen lebende Autor Derek B. Miller hat mit 'Ein seltsamer Ort zum Sterben' sein Debüt vorgelegt. Allein schon für den Aspekt 'Orginalität' hat er sich mit dieser Flucht eines Rentner-Jungen-Paares bei mir seinen vollen Respekt verdient!