Ein seltsamer Ort zum Sterben

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regenprinz Avatar

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Die Leseprobe hat mir größtenteils sehr gut gefallen. Lediglich die Stellen, wenn Sheldon in seine Kriegserinnerungen zurückfällt, fand ich manchmal zu lang(atmig) geraten, aber es sei ihm als Erzähler verziehen. Denn wie beschreibt er sich selbst so treffend? "Sheldon – verwitwet, alt, ungeduldig, knurrig." Jedenfalls nicht ganz einfach und auch nicht immer einfach zu ertragen, scheint mir. Der Fotografien-Band "Was?", mit dem er erfolgreich gewesen ist, passt da perfekt zu ihm ... :-)
Enkelin Rhea und Schwiegersohn Lars bemühen sich eifrig, ihn zu integrieren und in Norwegen heimisch werden zu lassen. Aber so einfach ist das eben nicht, wenn man 82 ist und ein langes, ereignisreiches Leben bereits hinter sich hat. Altersdement wirkt Sheldon dabei nicht auf mich, eher ein bisschen störrisch, vielleicht auch starrsinnig und wenn es um die Koreaner geht, die ihn verfolgen, leicht wahnhaft. Andererseits ist er durchaus scharfsichtig und sein trockener Humor gefällt mir auch gut.
Und nun stolpert Sheldon also im hohen Alter auch noch mitten hinein in ein Drama seiner Nachbarin. Oder ist es doch ein Krimi? Egal, jedenfalls muss er plötzlich um sein Leben und das eines kleinen verängstigten Jungen bangen. Und spätestens da habe ich das Gefühl, dass dieses Buch eine sehr ungewöhnliche Geschichte erzählen wird, auf die ich nach der Leseprobe wirklich gespannt bin.