Zivielcourage

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Derek B. Miller, geboren in Boston und nach Stationen in Israel, England, Ungarn und der Schweiz seit längerem in Norwegen lebend, hat nach einer Promotion an der Universität Genf eine beeindruckende Karriere als Spezialist für Sicherheitspolitik absolviert. Er arbeitet für zahlreiche Gremien der UNO und Universitäten weltweit und ist Direktor eines Forschungsinstituts.

Der 82jährige Jude und Vietnamveteran Sheldon Horowitz, wird, als seine Frau stirbt, von seiner einzigen Angehörigen, seiner Enkelin Rhea und deren Mann Lars, kurzerhand von New York nach Norwegen mitgenommen. Der knurrig, zumeist in seiner Vergangenheit lebende alte Mann, weigert sich beharrlich, an seiner neuen Heimat Gefallen zu finden. Als er jedoch Zeuge wird, wie eine im selben Haus lebende, aus Osteuropa stammende, Asylbewerberin mit ihrem kleinen Sohn versucht, vor ihrem gewalttätigen Ehemann zu fliehen, fühlt er sich an die Judenverfolgung während des Zweiten Weltkriegs erinnert, und wie wenig Bereitschaft die Bevölkerung zeigte, den Verfolgten beizustehen. Er versucht die Beiden zu verstecken, was ihm jedoch nur bei dem kleinen Jungen gelingt…

Er ist brummig, sarkastisch, rassistisch, verherrlicht den Vietnamkrieg, und trotzdem mag man ihn. Sheldon ein alt gewordener Jude wie er im Buche steht. Interessant auch der für ein Buch mit diesem Protagonisten, gewählte Schauplatz: Norwegen. Somit ein Buch das rundum aus dem Rahmen fällt, und schon dadurch eine lohnende Lektüre sein dürfte.