Ein seltsamer Ort

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Der Roman von Derek B. Miller beginnt mit der Vorstellung bon Sheldon, seiner Enkelin Rhea und deren Mann Lars.
Sheldon - verwitwet, alt, ungeduldig, knurrig ist mit seinem Leben nicht so recht zufrieden. In seinem Alter, immerhin stolze 82 Jahre, wurde er von New York nach Oslo verpflanzt. Seine Enkelin Rhea mit ihrem Ehemann Lars hat ihn bei sich aufgenommen. Rhea hatte gerade eine Fehlgeburt und Sheldon ist darüber sehr traurig. Er ist unglücklich weil er viele seiner Freunde, seine Ehefrau und auch schon seinen Sohn verloren hat. Aber so richtig angekommen ist Sheldon in Norwegen noch nicht. Rhea versucht ihn zu integrieren und Lars sitzt staunend daneben. Sheldon lebt viel in seiner Erinnerung und findet in der Gegenwart viele Zusammenhänge zu Früher. Außerdem sollte man stets auf alles vorbereitet sein. Dieser Gedanke rettet auch dem kleinen Jungen vielleicht das Leben, der eines Tages plötzlich mit seiner Mutter vor seiner Tür auftaucht, verfolgt von üblen Männern. Sheldon denkt viel über den Verlust seines Sohnes nach und nun möchte er wenigstens den kleinen Jungen retten. Da Sheldon ein US Marine und Scharfschütze war, ist er im Überlebenskampf und Kriegsführung gut ausgebildet. Da er jetzt mit dem Jungen vor den Männern flieht, kommt ihm das zugute. Trotz seines Alters ist er, entgegen Rheas Meinung, doch noch ganz fit im Kopf. Bei der Flucht mit dem Jungen lernt er auch seine neue Heimat kennen.

Den Roman durchziehen viele Erinnerungen. Vor allem der Verlust des Sohnes in Vietnam macht Sheldon zu schaffen. Dann denkt er noch viel über die Zeit in Korea nach, von der seine Frau nicht die ganze Wahrheit kennt. Und die Männer, welche ihn und vor allem den Jungen verfolgen sind Serben und Kroaten, die auch in einen Krieg verwickelt waren und immer noch Haßgefühle und falschen Patriotismus pflegen. Langsam entwickelt sich der Roman in einen spannenden Krimi in welchem Sigrid und Petter die Ermittlungen führen. Wie die Enkelin sind sie sich lange nicht im Klaren über die Zusammenhänge zwischen dem Jungen, der toten Frau, dem alten Mann und den Verfolgern. Nur der Leser weiß über alle Bescheid.

Miller hat das Alter, den Umgang der Jüngeren damit, traumatische Kriegserlebnisse und norwegische Ermittlungen in Zusammenhang gebracht. Außer über Sheldon erfährt der Leser über die Figuren aber nicht so viel. Bei den Erinnerungen musste ich aufpassen in welcher Zeit sich die Personen gerade befinden.
Das Buch hat ein passendes schönes Cover, die Titel ist hervor gehoben und es liegt schön in der Hand.